Steuerliche Verrechnungspreise
2. Aufl. 2022
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4. Vergleichbarkeitsanalyse
4.1. Ein Überblick (Katharina Becker)
Grundlegendes Problem. Es besteht internationaler Konsens darüber, die grenzüberschreitende Aufteilung von Unternehmensgruppengewinnen auf der Grundlage der Selbständigkeitsfiktion der zur Unternehmensgruppe zugehörigen Unternehmen (separate entity approach) vorzunehmen. Dieser Konsens über die Selbständigkeitsfiktion hat zur Folge, dass die Geschäftsbeziehungen innerhalb einer Unternehmensgruppe steuerlich danach zu beurteilen sind, wie sich fremde Dritte unter den Bedingungen des freien Wettbewerbs verhalten hätten (Fremdvergleichsgrundsatz, siehe § 1 Abs. 1 AStG, Art. 9 Abs. 1 OECD-MA und Art. 9 Abs. 1 UN-MA). Zur Ermittlung der Fremdvergleichspreise ist daher regelmäßig eine Untersuchung der unternehmensgruppeninternen Geschäftsbeziehungen, d. h. der Lieferungen, Leistungen, Finanzierungen etc. und der damit zusammenhängenden Umstände (Funktions- und Risikoanalyse) erforderlich, um sie dann mit denen von unabhängigen Unternehmen mit den gleichen Geschäftsbeziehungen unter den gleichen Bedingungen zu vergleichen. Eine solche Vergleichbarkeitsanalyse steht damit im Mittelpunkt der Anwendung des Fremdvergleichsgrundsatzes.
Zu unterscheiden ist dabei zwis...