Reform der Corporate Governance nach dem Wirecard-Skandal
1. Aufl. 2021
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
II. Ausgewählte interne Corporate-Governance-Normierungen de lege lata
1. Einführung
Aufbauend auf den in Kapitel I dargestellten Grundlagen werden in diesem Kapitel ausgewählte Corporate-Governance-Regelungen vorgestellt, die derzeit mit Blick auf den Wirecard-Skandal diskutiert werden. Im Einzelnen betrifft dies die Einrichtung von internen Kontrollsystemen (IKS) und Risikomanagementsystemen (RMS), die Implementierung von CMS und Hinweisgebersystemen (Whistleblowing-Systemen), die Implementierung und Besetzung von Prüfungsausschüssen des Aufsichtsrats, die externe Rotation und Trennung von Prüfung und Beratung zur Stärkung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers sowie die zivilrechtliche Haftung des Abschlussprüfers. Nach einer Darstellung des Status quo werden in Kapitel III die Reformvorschläge der Bundesregierung und anderer Institutionen einbezogen und einer kritischen Würdigung unterzogen.
2. Interne Kontrollsysteme und Risikomanagementsysteme
2.1 Vorstand
Als Reaktion auf damalige Unternehmenskrisen der 1990er Jahre hatte der nationale Gesetzgeber bereits mit dem KonTraG 1998 in § 91 Abs. 2 AktG eine Pflicht für Vorstände eingeführt, „geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachung...