Die Besteuerung internationaler Holdinggesellschaften
4. Aufl. 2021
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II. Steueroptimale Repatriierung von Dividenden und Veräußerungsgewinnen
1. Steueroptimales Dividenden-Routing
1.1 Steuerliche Zielvorgaben
Mit der Zwischenschaltung einer (weiteren) Holding entsteht ein weiteres Steuersubjekt. Es ist oft in einem anderen Land als die vor- und nachgeschaltenen Gruppengesellschaften ansässig. Obwohl konsolidiert betrachtet das Konzernergebnis gleichbleibt, entsteht eine weitere Besteuerungsebene und einem „eigenen“ steuerlichen Gewinn. Damit erhöht sich die Summe des (potenziell) konzernweiten steuerlichen Gewinns. Die Verlängerung der Beteiligungskette birgt damit zunächst die Gefahr einer steuerlichen Mehrbelastung. Im Vergleich zum Direktbezug der Dividende durch die Muttergesellschaft kann nämlich ein weiterer Staat (Holdingstandort) Besteuerungsrechte auf einer weiteren Ebene geltend machen. Die Zwischenschaltung ergibt also aus steuerplanerischer Sicht nur Sinn, wenn die Zwischenschaltung trotz diesem Zusammenhang steuerliche Vorteile mit sich bringt. Dies ist der Fall, wenn entweder die vereinnahmten Beteiligungseinkünfte mit einer niedrigeren Steuerbelastung als bei Direktbezug thesauriert werden (temporäre Abschirmung vo...