BBK Nr. 8 vom Seite 341

Cash is King – die vielen Facetten der Kennzahl Cash Conversion Cycle

Christoph Linkemann | verantw. Redakteur | bbk-redaktion@nwb.de

Der [i]Bail/Vater, Liquiditätsoptimierung durch Working Capital Management, Teil 1: Forderungsmanagement, BBK 22/2014 S. 1064 NWB VAAAE-79094 Charme von Kennzahlen liegt darin, dass sie komplexe Sachverhalte eindeutig visualisieren können und sich dann im Zeitablauf vergleichen lassen. Eine besondere Bedeutung gewinnen dabei die Kennzahlen zum Liquiditätsmanagement, deren Transparenz es ermöglicht, die Mittelbindung im Unternehmen zu steuern und insgesamt zu verbessern. In welchem Ausmaß der Teufel im Detail stecken kann, veranschaulicht in seinem Beitrag ab in dieser Ausgabe am Beispiel der Kennzahl Cash Conversion Cycle (CCC). Hierbei wird von der Summe der Umschlagdauer der Vorräte und der Forderungen die Umschlagdauer der Verbindlichkeiten abgezogen. Sie bildet die Zeitdauer ab, die von der Bezahlung der ersten Lieferantenrechnung für Material bis zum Eingang der ersten Kundenzahlung vergeht. Die Verringerung dieser Mittelbindung im Umlaufvermögen setzt somit Liquidität frei, die wiederum für Investitionen zur Verfügung steht. Prof. Dr. Währisch zeigt anhand eines Praxisfalls acht Varianten der Kennzahl und ihre jeweiligen Einflussfaktoren. Dabei wird deutlich, wie stark die einzelnen Ausprägungen der Kennzahl und ihrer Bestandteile schwanken können, nicht nur, aber insbesondere im Vergleich einer externen Bilanzanalyse mit betriebsinternen Daten. Und deutlich wird auch, warum dabei der Umsatzsteuer besondere Aufmerksamkeit zu schenken ist.

In [i]Reckendorf, Was sind eigentlich Programmierprotokolle? ? Adäquater Manipulationsschutz für Kassensysteme, Trugbild oder nur ein großes Missverständnis?, BBK 17/2017 S. 796 NWB KAAAG-54734 seiner Rubrik „Steuerrecht aktuell“ stellt BBK-Herausgeber Bernd Rätke immer wieder Finanzgerichtsentscheidungen vor, die sich um Hinzuschätzungen der Betriebsprüfer in Bargeld-Branchen drehen. Oft kann der Steuerpflichtige seine Verfahren und Abläufe bei der Kassenführung dem Prüfer nicht hinreichend nachweisen, so fehlt etwa das „Programmierprotokoll“ der Kasse, von dem keiner richtig weiß, wie es aussieht; BBK-Autor Jens Reckendorf hatte dieses Phänomen in BBK 17/2017 S. 796 ausgiebig beschrieben. Ähnlich unwirklich dürfte die leidige Diskussion um die Verfahrensdokumentation sein, die alle Steuerpflichtigen vorlegen sollen, wenn der Betriebsprüfer kommt. Fehlt eine solche Verfahrensdokumentation, drohen empfindliche Sanktionen. Aber ähnlich wie bei den Programmierprotokollen weiß auch in diesen Fällen keiner genau, wie diese Dokumentation konkret aussehen soll. Einzelne Anbieter kaufmännischer Softwarelösungen bieten Standarddokumente, bei denen allgemeine Vorlagen mit einigen Stammdaten der Anwender ergänzt werden. Ob das genügt? Die Unsicherheit ist jedenfalls groß, zumindest bei denen, die sich mit dem Thema beschäftigen, im Idealfall, weil sie dabei auch die Prozesse und Abläufe im Unternehmen anpassen. Ab fasst den aktuellen Stand zum Thema zusammen.

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Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
BBK 2019 Seite 341
NWB RAAAH-10908