Praxishandbuch der internationalen Umstrukturierungen

Teil 1: Grundlagen

A. Motive für grenzüberschreitende Umstrukturierungen

I. Errichtung internationaler Gesellschaftsstrukturen

1Unternehmen sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeiten infolge der sich ­immer weiter entwickelnden Globalisierung zunehmend internationaler aufgestellt. Hiervon betroffen sind nicht mehr nur die klassischen sog. Global Player. Auch die Geschäftstätigkeit mittelständischer Unternehmen beschränkt sich nur noch selten ausschließlich auf den inländischen Beschaffungs- und/oder Absatzmarkt. Regelmäßig entstehen dabei grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen zunächst aus dem nationalen Geschäftsbetrieb der Unternehmen heraus, ohne dass dabei internationale Gesellschaftsstrukturen bestehen. Mit zunehmendem Ausbau der grenzüberschreitenden Aktivitäten wächst typischerweise auch das Bedürfnis nach einer gesellschaftsrechtlichen Struktur, die Tochtergesellschaften oder Betriebsstätten in ausländischen Staaten umfasst. Die Errichtung ausländischer Tochtergesellschaften oder Betriebsstätten kann dabei einen steuerlich relevanten Vorgang darstellen. So können Wirtschaftsgüter oder ganze Funktionen auf ausländische Gruppengesellschaften übertragen werden. Denkbar ist aber ...