Rechtsgeleitete Unternehmensbewertung
1. Aufl. 2023
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29 Besteuerung der Ausschüttungen und des Kalkulationszinssatzes
29.1 Überblick
Besteuerungswirkungen sind im Rahmen einer Unternehmensbewertung zunächst auf der Ebene des Bewertungsobjekts zu berücksichtigen. Für die jeweilige Rechtsform und den Unternehmenssitz ist der Unternehmensteuersatz zu bestimmen, der sich aus dem Gewerbesteuersatz und ggf. dem Körperschaftsteuersatz zuzüglich Solidaritätszuschlag ergibt.
Zweitens unterliegen die Ausschüttungen oder Entnahmen aus dem Bewertungsobjekt auf der Ebene des Bewertungssubjekts, also des Gesellschafters als natürlicher oder juristischer Person, einer Besteuerung. Bei juristischen Personen ist die Steuerbelastung eine Funktion der Beteiligungshöhe. Zum Beispiel gilt bei Beteiligungen, die kleiner sind als 10 % und die eine Kapitalgesellschaft an einer anderen Kapitalgesellschaft hält, der volle Unternehmensteuersatz. Bei Beteiligungen, die größer sind als 15 %, verbleiben die Ausschüttungen beim Bewertungssubjekt dagegen im Rahmen des § 8b Abs. 5 KStG nahezu steuerfrei.
Drittens ergeben sich Besteuerungswirkungen auf den Kalkulationszinssatz, je nachdem ob das Bewertungssubjekt eine natürliche oder eine juristische Person ist. Für eine natürliche Pers...