Rechtsgeleitete Unternehmensbewertung
1. Aufl. 2023
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28 Kalkulationszinssatz
28.1 Überblick
Der Kalkulationszinssatz dient dazu, zukünftige Gewinnansprüche auf einen Wert zu verdichten – hier den Unternehmenswert –, den man heute beurteilen kann. Je höher (niedriger) der Kalkulationszinssatz, umso niedriger (höher) der Unternehmenswert. Der Kalkulationszinssatz ist ein Maßstab, an dem die zukünftig aus einem Unternehmen erwarteten Gewinne gemessen werden. Da die Gewinne unsicher sind, muss der Kalkulationszinssatz einer Rendite entsprechen, die man für ein Investment mit Risiko erwartet. Hohes Risiko bedeutet einen hohen Kalkulationszinssatz, niedriges Risiko einen niedrigen Kalkulationszinssatz.
Kann man den Kalkulationszinssatz nach Wunsch bestimmen? Es kommt darauf an:
Ja: Bei einem Unternehmenskauf legt der Käufer fest, welche Rendite er aus der Investition in Form des Unternehmenskaufpreises erzielen möchte. Wenn der Verkäufer diesen Preis akzeptiert, geht die Rechnung des Käufers auf, vorausgesetzt, die Planung realisiert sich auch. Der Kalkulationszinssatz ist hier die Zielrendite. Wenn sich die Parteien nicht einigen können, gibt es keinen Deal. Die Verhandlungssituation ist nicht dominiert.
Nein: Bei einer dominierten Verhandlung...