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Verfahrensrecht

Abo Einkommensteuer //

Anerkennung von Aufwendungen für eine Zins-Swap-Vereinbarung als Betriebsausgaben erfordert objektive Konnexität mit dem zu sichernden Darlehen

Aufwendungen für eine Zins-Swap-Vereinbarung sind nur dann als Betriebsausgaben anzuerkennen, wenn eine objektive Konnexität zwischen Swap- und Darlehensvertrag besteht. Dies ist der Fall, wenn beide Vereinbarungen vollinhaltlich aufeinander abgestimmt sind oder auf einem einheitlichen Finanzierungskonzept beruhen.

Abo Fokus //

Fokus: BAG stärkt Kündigungsschutz für Schwangere

Das Bundesarbeitsgericht hatte über eine Kündigungsschutzklage einer schwangeren Arbeitnehmerin zu urteilen, die erst nach der ordentlichen Kündigung von der Schwangerschaft erfuhr. Fraglich war, wann die Frist für die nachträgliche Zulassung einer Kündigungsschutzklage beginnt. Lesen Sie im Folgenden, wie das BAG den Schutz der Schwangeren durch sein Urteil stärkt (BAG, Urteil v. 3.4.2025 - 2 AZR 156/24, JAAAJ-90763).

Abo Verfahrensrecht //

Verfassungsrechtliche Zweifel an der Höhe der Aussetzungszinsen auch nach dem 31.12.2022

Zinssatzspreizung zwischen Aussetzungszinsen und Nachzahlungs-/Erstattungszinsen kritisch

Der 4. Senat des FG Köln hegt auch für Zeiträume nach dem 31.12.2022 verfassungsrechtliche Zweifel an der Höhe der sogenannten Aussetzungszinsen nach § 238 Abs. 1 Satz 1 i. V. mit § 237 AO, da sich deren Höhe mit 0,5 % pro Monat signifikant von der Höhe der Nachzahlungs-/Erstattungszinsen i. H. von 0,15 % pro Monat nach § 238 Abs. 1a i. V. mit § 233a AO unterscheidet.

Abo Abgabenordnung //

Verspätungszuschlag bei verspäteter Abgabe einer Umsatzsteuer-Voranmeldung

Bei verspäteter Abgabe einer Umsatzsteuer-Voranmeldung richtet sich die Höhe des Verspätungszuschlags nach § 152 Abs. 8 Satz 2 AO, sodass Dauer und Häufigkeit der Fristüberschreitung sowie die Höhe der Steuer zu berücksichtigen sind. Der Verspätungszuschlag kann daher höher ausfallen als bei Anwendung des § 152 Abs. 5 AO, der eine Höhe von 0,25 % der festgesetzten Steuer vorsieht, jedoch bei Umsatzsteuer-Voranmeldungen nach § 152 Abs. 8 Satz 1 AO ausgeschlossen ist.

Abo Außenprüfung //

Schätzungsbefugnis bei nur in Papierform vorliegenden Daten?

Wenn der Prüfer in einer Außenprüfung beanstandet, dass Belege und Aufzeichnungen nicht elektronisch aufbewahrt worden sind, stellt sich die Frage, ob trotz vorhandener Papierbelege eine Schätzung gem. § 162 AO zulässig ist. In diesem Zusammenhang ist auch die neue Pflicht zur Nutzung der einheitlichen Datenschnittstelle gem. § 147b AO samt Schätzungsbefugnis zu sehen (s. Beyer, NWB 48/2024 S. 3294).

Abo Abgabenordnung //

Erlass von Säumniszuschlägen nach erfolglosem Antrag auf Aussetzung der Vollziehung

Ein Steuerpflichtiger kann einen Anspruch auf Erlass von Säumniszuschlägen haben, wenn sein mit einer Begründung versehener Antrag auf Aussetzung der Vollziehung (AdV) vom Finanzamt zwar abgelehnt worden ist, er im weiteren Verlauf des Hauptsacheverfahrens (Einspruchs- oder Klageverfahren) aber doch Erfolg gehabt hat. Der Erfolg des Erlassantrags setzt nicht zwingend voraus, dass der Steuerpflichtige noch einen gerichtlichen Antrag auf AdV nach § 69 FGO gestellt hat.

Abo Einkommensteuer //

Nur anteiliger Schuldzinsenabzug bei unentgeltlicher Übertragung eines Teils des Vermietungsobjekts (BFH)

Mit Urteil vom 3.12.2024 hat der BFH in der Rs. IX R 2/24 entschieden, dass ein Schuldzinsenabzug bei unentgeltlicher Übertragung eines Teils des Vermietungsobjekts nur noch anteilig in Betracht kommt, soweit der Anteil an der Immobilie nicht unentgeltlich übertragen wurde. Darüber hinaus sind die Schulden dem privaten Bereich zuzurechnen. Sie dienen demnach der Finanzierung der Schenkung und nicht mehr der Erzielung von Einkünften. Damit hat der BFH die Auffassung der Vorinstanz und des Finanzamts bestätigt. Die Revision der Klägerin (Grundstücksgemeinschaft bestehend aus dem Vater und dem beschenkten Sohn) hatte keinen Erfolg.

Abo Abgabenordnung //

Beweisverwertungsverbot für von der Staatsanwaltschaft sichergestellte Festplatte im Besteuerungsverfahren

Der BFH hat mit Beschluss v. 23.4.2025 entschieden, dass der Auswertung einer im strafrechtlichen Ermittlungsverfahren sichergestellten Festplatte durch den Außenprüfer ein qualifiziertes Beweisverwertungsverbot entgegensteht, wenn die Staatsanwaltschaft vor der Übersendung der Festplatte an den Prüfer keine Durchsicht nach § 110 StPO vorgenommen und die für die strafrechtliche Ermittlung nicht relevanten Daten nicht von der Übermittlung an den Prüfer ausgenommen hat.

Abo Umsatzsteuer/Abgabenordnung //

Wenn das Finanzamt zweimal klopft

Das deutsche Steuerverfahrensrecht sieht durch den Vorbehalt der Nachprüfung nach § 164 Abs. 1 Satz 1 AO vor, dass die Steuerfestsetzung jederzeit zugunsten oder zulasten des Unternehmers aufgehoben oder geändert werden kann (§ 164 Abs. 2 Satz 1 AO). Das steht im Einklang mit der Rechtsprechung des BFH. Der Unternehmer kann sich jedoch mit Blick auf die Rechtsprechung des EuGH hiergegen zur Wehr setzen.

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