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Verfahrensrecht

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Verfahrensrecht //

Aussetzungszinsen von 0,5 Prozent/Monat möglicherweise verfassungswidrig (BFH)

Es wird die Entscheidung des BVerfG darüber eingeholt, ob § 237 i.V.m. § 238 Abs. 1 Satz 1 AO seit dem 1.1.2019 bis zum 15.4.2021 insoweit mit dem Grundgesetz vereinbar ist, als der Zinsberechnung für die Zinsen bei Aussetzung der Vollziehung (AdV) ein Zinssatz von 0,5 Prozent pro Monat zugrunde gelegt wird (BFH, Beschluss v. 8.5. 2024 - VIII R 9/23, veröffentlicht am 22.8.2024).

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Verfahrensrecht //

Verspätungszuschläge für Erklärungen zur gesonderten Feststellung von Besteuerungsgrundlagen (FG)

Bei Vorliegen der Rückausnahmen des § 152 Abs. 3 AO darf das Finanzamt nach § 152 Abs. 6 AO auch für Erklärungen zur gesonderten Feststellung von Besteuerungsgrundlagen einen Verspätungszuschlag nur als Ermessensentscheidung festsetzen. Soweit § 152 Abs. 3 Nr. 3 AO bestimmt, dass die festgesetzte Steuer die Summe der festgesetzten Vorauszahlungen und der anzurechnenden Steuerabzugsbeträge nicht übersteigt, ist bei Erklärungen zur gesonderten Feststellung der Besteuerungsgrundlagen auf die jeweiligen Folgebescheide - hier Einkommensteuerbescheide der Gesellschafter - abzustellen (FG Baden-Württemberg, Urteil v. 15.11.2023 - 12 K 1945/23; Revision anhängig, BFH-Az. IV R 29/23).

Abo Fokus //

Fokus: Datenschutzverstoß und die Voraussetzungen für einen Schadensersatz

Das Arbeitsgericht Suhl hatte darüber zu entscheiden, wann einem Arbeitnehmer gegen einen Arbeitgeber ein Schadensersatzanspruch nach Art. 82 Abs. 1 DSGVO nach mehreren erlittenen Datenschutzverstößen zusteht (ArbG Suhl, Urteil v. 20.12.2023 - 6 Ca 704/23). Lesen Sie im Folgenden, welche Voraussetzungen für einen Schadensersatzanspruch durch eine Datenschutzverletzung vorliegen müssen.

Abo Abgabenordnung //

Vorläufigkeitsvermerk zur Gewinnerzielungsabsicht bei einer nebenberuflichen Anwaltstätigkeit

Mit Beschluss v. 17.7.2024 wies der BFH die gegen das Urteil des FG Münster v. 21.4.2023 - 14 K 1263/21 E, nv, erhobene Nichtzulassungsbeschwerde wegen einer vorläufig aufgrund ungewisser Gewinnerzielungsabsicht ergangenen Einkommensteuerfestsetzung als unbegründet zurück und entschied: Bei der nebenberuflichen Anwaltstätigkeit einer Syndikusrechtsanwältin in eigener Kanzlei darf aufgrund einer dauerhaften Verlustsituation ein Vorläufigkeitsvermerk gem. § 165 Abs. 1 Satz 1 AO hinsichtlich einer ungewissen Gewinnerzielungsabsicht jedenfalls dann ergehen, wenn die Art und Weise der Betriebsführung der Kanzlei unklar ist. Weitere Umstände des Einzelfalls, die den grundsätzlich bestehenden Anscheinsbeweis für eine Gewinnerzielungsabsicht der nebenberuflichen anwaltlichen Tätigkeit in der eigenen Kanzlei erschüttern, müssen nicht festgestellt werden.

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Abo Spenden //

Zuwendungsempfängerregister ist online einsehbar

Das BZSt hat das mit dem JStG 2020 angekündigte Zuwendungsempfängerregister online gestellt. Auf der Digitalplattform sind die Organisationen zu finden, die berechtigt sind, Spendenquittungen auszustellen. Allerdings sind von Beginn an noch nicht alle Organisationen aufgeführt. Das Register wird nach und nach vervollständigt. Organisationen sollten natürlich die im Register hinterlegten Daten regelmäßig prüfen.

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Abo Umsatzsteuer //

Vordruck zur Anordnung einer Sonderprüfung nennt erstmals One-Stop-Shop-Regelung

Das Bundesfinanzministerium hat den amtlichen Vordruck zur Anordnung einer Umsatzsteuer-Sonderprüfung aktualisiert. Die neue Fassung ist ab sofort im Einsatz. Erstmals kann das Finanzamt ankreuzen, dass sich die Prüfung auf die One-Stop-Shop-Regelung erstreckt. Und dabei konkret auf welches der drei unterschiedlichen Verfahren: die EU-Regelung, die Nicht-EU-Regelung oder den Import-One-Stop-Shop.

Abo Abgabenordnung //

Festsetzungsverjährung bei nachträglichem Verzicht auf Umsatzsteuerfreiheit

Ein Unternehmer, der nur umsatzsteuerfreie Umsätze erzielt, ist gleichwohl zur Abgabe einer Umsatzsteuererklärung verpflichtet, sodass für ihn die bis zu dreijährige Anlaufhemmung des § 170 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AO gilt. Die Festsetzungsfrist verlängert sich dementsprechend, sodass sich auch für einen nachträglichen Verzicht auf die Umsatzsteuerfreiheit nach § 9 Abs. 1 UStG ein längerer Zeitraum ergibt.

Abo Steuerstrafrecht //

Praxisrelevante Rechtsprechung zum Steuerstrafrecht

Im Jahr 2023 ist eine Reihe von Entscheidungen im Bereich des Steuerstrafrechts ergangen. Besonders hervorzuheben sind die Entscheidung des BGH zu der Hinterziehung der Einfuhrumsatzsteuer, die Entscheidung des EuGH zur Zulässigkeit einer von einer deutschen Steuerbehörde erlassenen Europäischen Ermittlungsanordnung und die Entscheidungen des BGH zur Einziehung in Fällen der versuchten Steuerhinterziehung.

Abo Finanzgerichtsordnung //

Zur Nutzung des beSt eines Mitgesellschafters

Gegenstand des BFH-Beschlusses v. 28.6.2024 ist die Frage, ob eine nach § 52a Abs. 1 FGO als elektronisches Dokument übermittelte Beschwerde den Anforderungen des § 52a Abs. 3 und Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 FGO genügt, wenn sie mit der einfachen Signatur des Gesellschafters einer Berufsausübungsgesellschaft versehen ist und über das besondere elektronische Steuerberaterpostfach (beSt) eines anderen Gesellschafters übermittelt wird.

Abo Außenprüfung //

Zulässigkeit einer Prüfungsanordnung gegenüber Erben

Darüber, ob eine Prüfungsanordnung auch gegenüber den Erben eines verstorbenen Unternehmers erlassen werden kann, hatte kürzlich das Hessische FG mit Urteil v. 10.5.2023 - 8 K 816/20 ( YAAAJ-61267) zu entscheiden. Das Finanzgericht kam im Kontext des Normzwecks des § 193 Abs. 1 AO zu dem konsequenten und im Hinblick auf die höchstrichterliche Rechtsprechung auch wenig überraschenden Ergebnis, dass die Erben die Durchführung der Außenprüfung zu dulden haben.

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Abo Verfahrensrecht //

Verfassungsmäßigkeit der Höhe der Säumniszuschläge für Zeiträume nach dem 31.12.2018 (BFH NV)

Die Höhe der Säumniszuschläge ist auch nach dem 31.12.2018 verfassungskonform (Festhalten am BFH-Urteil v. 23.8.2023 - X R 30/21, BStBl II 2024, 215). Lediglich in einem summarischen Verfahren von einem anderen BFH-Senat geäußerte Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit begründen keine Vorlagepflicht nach § 11 Abs. 2 FGO (BFH, Beschluss v. 17.7.2024 - X B 79/23, NV; veröffentlicht am 1.8.2024).

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