„Krise“ – ein schwieriger Begriff

Im letzten Praxistipp hatte ich etwas zur Begleitung von Unternehmen in der „Krise“ geschrieben – was für ein Wort für eine unternehmerische Schieflage!

Bei der derzeitigen Weltlage ist dieser Begriff in diesem Kontext eigentlich kaum mehr ohne schlechtes Gewissen zu verwenden – ist das wirklich eine Krise, wenn im Unternehmen alles nicht so läuft wie es sollte?

Unabhängig von der Begrifflichkeit scheinen aktuell auch gar nicht so viele Unternehmen zu „kriseln“. Denn die Gesamtexporte Deutschlands bewegen sich derzeit auf einem Rekordniveau! Trotz Lieferengpässen und des bereits einbrechenden Russland-Geschäfts hat Deutschland seine Exporte im Februar kräftig gesteigert. Ausgeführt wurden Waren im Wert von 124,7 Mrd. €, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 14,3 % mehr als im Februar 2021 und damit eine neue Bestmarke. Auch die Importe stiegen im Vorjahresvergleich um 24,6 % auf einen Rekordwert von 113,1 Mrd. €, das berichtet die Tagesschau am 4.4.2022.

Um auch an dieser positiven Entwicklung teilzuhaben, sollten Unternehmen ihre Abhängigkeiten genau prüfen und eine zu einseitige Ausrichtung vermeiden, darauf verweist Jörgen Erichsen in seinem Beitrag ab S. 100. Das gilt im Kleinen für Unternehmen wie offenbar im Großen für ganze Länder und die Abhängigkeit z. B. von Deutschland von russischem Gas und Öl.

Dr. Stefan Weniger und Florian Tretau behandeln ab S. 105 im zweiten Teil ihres Beitrages (Teil 1: NWB Sanieren 3/2022 S. 74), wie ein umsetzungsorientiertes Restrukturierungsmanagement aussehen muss und gehen dabei insbesondere auf die Kommunikation in Krisensituationen ein.

Keine Restrukturierung ohne ESG … Wie durch richtiges Risikomanagement die Sicherung von Finanzierer- und Investorenattraktivität sicher gestellt werden kann, damit beschäftigt sich Dr. Volkhard Emmrich ab S. 114.

Mit besten Grüßen,

bleiben Sie gesund (und munter)!

Ruth Sterzinger