IASB Rahmenkonzept 2003 34

QUALITATIVE ANFORDERUNGEN AN DEN ABSCHLUSS

Verlässlichkeit

Glaubwürdige Darstellung [1]

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Die meisten Finanzinformationen unterliegen dem Risiko, dass sie eine weniger glaubwürdige Darstellung dessen sind, was sie vorgeben darzustellen. Das ist nicht durch verzerrende Einflüsse bedingt, sondern vielmehr entweder den inhärenten Schwierigkeiten bei der Identifizierung der zu bewertenden Geschäftsvorfälle und anderen Ereignisse oder der Entwicklung und Anwendung von Bewertungs- und Darstellungstechniken zuzuschreiben, die diesen Geschäftsvorfällen und Ereignissen entsprechende Aussagen vermitteln können. In bestimmten Fällen kann die Bewertung der finanziellen Auswirkungen von Sachverhalten so ungewiss sein, dass die Unternehmen diese im Allgemeinen nicht in den Abschluss aufnehmen würden. Obwohl beispielsweise die meisten Unternehmen intern im Laufe der Zeit einen Geschäfts- oder Firmenwert erzeugen, ist es im Regelfall schwierig, diesen verlässlich zu bestimmen oder zu bewerten. In anderen Fällen kann es jedoch relevant sein, Sachverhalte zu erfassen und das mit ihrem Ansatz und ihrer Bewertung verbundene Fehlerrisiko anzugeben.

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XAAAC-23097

1Anm. d. Red.: In CF 2018 par. 2.12 ff. ist die glaubwürdige Darstellung nicht mehr Ausprägung der Verlässlichkeit (reliability), sondern neben der Relevanz eine der beiden primären qualitativen Anforderungen. Substance over form, Neutralität, Vorsicht und Vollständigkeit (RK 2003 par. 35 ff.) werden in CF 2018 zu Subeigenschaften der glaubwürdigen Darstellung.