Sanierungsinstrumente im Steuerrecht
Die finanzwirtschaftliche Sanierung eines Unternehmens, das in wirtschaftliche Schieflage geraten ist, wird durch Unsicherheiten bei der steuerlichen Behandlung der unterschiedlichen Sanierungsmaßnahmen erschwert. „Sanierungsinstrumente im Steuerrecht – aktuelle Probleme und Gestaltungsmöglichkeiten“ stellen Dr. Johann Wagner und Dr. Markus Günther daher in ihrem Beitrag ab in zwei Teilen vor: Im vorliegenden ersten Teil untersuchen sie, wie ein Ertrag aus einem Schuldenerlass auf Ebene des Schuldners ertragsteuerlich behandelt wird. Hier gibt es erhebliche Unklarheiten, soweit die Sanierung durch einen Schuldenerlass erfolgt und es für die Steuerfreiheit eines entstehenden steuerbilanziellen Ertrags auf die Anwendbarkeit des § 3a EStG ankommt. Denn über den Inhalt der Tatbestandsmerkmale der Vorschrift besteht in vielen Punkten weiterhin kein einheitliches Verständnis.
In der aktuellen wirtschaftlichen Lage müssen Unternehmen flexible und gut durchdachte Finanzierungskonzepte entwickeln, um überleben zu können. Im Beitrag „Finanzierungskonzepte: Grundsatzfragen klären!“ wirft Volker Riedel ab wichtige Fragen auf, um langfristig eine gute Finanzierungsstrategie zu entwickeln. Er stellt fünf wesentliche Finanzierungsstrategien vor und zeigt auch Strukturen auf, wie die derzeitige Position des Unternehmens hinsichtlich seiner Bonität und seines Geschäftsmodells zu bewerten ist.
Mit einem ganz anderen Aspekt des Sanierungsverfahrens befassen sich Christian Weiß und David Jona Meier ab : „Tierschutz vs. Sanierungs-/Insolvenzverfahren“. Am Beispiel eines hochpreisigen Turnierpferdes zeigen sie, welchen Schwierigkeiten ein Insolvenzverwalter bzw. Sanierungsberater ausgesetzt sein kann, damit nicht die „Masse die Masse frisst“ … andererseits gibt es eben sehr wertvolle Tiere, die nicht einfach als Sache betrachtet werden sollten, wenn man nicht ihren (Veräußerungs-)Wert gefährden will.
Den Abschluss dieser Ausgabe bildet der Beitrag „Verluste und Liquiditätsprobleme durch Reduzierung unproduktiver Zeiten vermeiden“ ab mit der Excel-Arbeitshilfe „Unproduktive Stunden reduzieren – Berechnungsprogramm“, die Sie in der NWB Datenbank unter NWB BAAAJ-67695 abrufen können. Wenn in einem Betrieb die Stunden, die dem Kunden nicht direkt berechnet werden können, wie z. B. allgemeine Büroarbeiten, Materialfahrten etc., nicht korrekt eingeschätzt werden, kann sich am Jahresende ein dadurch entstandener erheblicher Verlust herausstellen, der das Unternehmen in Schwierigkeiten bringt. Um das zu vermeiden, zeigt Jörgen Erichsen konkret, wie unproduktive Zeiten reduziert werden können.
Mit besten Grüßen,
Ruth Sterzinger
Fundstelle(n):
NWB Sanieren 6/2024 Seite 149
JAAAJ-68540