Rechtsgeleitete Unternehmensbewertung
1. Aufl. 2023
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12 Auswahl des Bewertungsverfahrens
Ein bestimmtes Bewertungsverfahren bzw. Bewertungskonzept schreibt das Gesetz für rechtsgeleitete Unternehmensbewertungen nicht vor. Darüber entscheidet vielmehr der Tatrichter im jeweiligen Bewertungsanlass. Die vom Gericht insoweit in freier, tatrichterlicher Entscheidung zur eigenen Schätzung herangezogene Methode muss eine tragfähige Grundlage für eine Schätzung darstellen. Tragfähigkeit ist gegeben, wenn es sich um eine geeignete und aussagekräftige, aber sowohl aus verfassungsrechtlicher als auch aus einfachrechtlicher Sicht nicht notwendigerweise bestmögliche Grundlage handelt.
Dies bedeutet, dass die zur Anwendung gebrachte Methode in der Wirtschaftswissenschaft oder Betriebswirtschaftslehre anerkannt und in der Praxis gebräuchlich sein muss. Eine Methode scheidet nur aus, wenn sie aufgrund der Umstände des konkreten Falls nicht geeignet ist, den „wahren“ Wert abzubilden. Es ist eine Rechtsfrage, ob eine vom Tatrichter gewählte Bewertungsmethode oder ein innerhalb der Bewertungsmethode gewähltes Berechnungsverfahren den gesetzlichen Bewertungszielen widerspricht, wohingegen die Frage, welche der Bewertungsmethoden im Einzelfall den Wert der...