Sechster Teil: Berufshaftpflichtversicherung [1]
§ 53 Weiterer Inhalt des Versicherungsvertrages [2] [3]
(1) Der Versicherungsvertrag muss vorsehen, dass
Versicherungsschutz für jede einzelne, während der Geltung des Versicherungsvertrages begangene Pflichtverletzung besteht, die gesetzliche Haftpflichtansprüche privatrechtlichen Inhalts zur Folge haben könnte,
der Versicherungsschutz für einen allgemeinen Vertreter, einen Praxisabwickler oder einen Praxistreuhänder für die Dauer ihrer Bestellung sowie für einen Vertreter während der Dauer eines Berufs- oder Vertretungsverbots aufrechterhalten bleibt, soweit die Mitversicherten nicht durch eine eigene Versicherung Deckung erhalten, und
die Leistungen des Versicherers für das mitversicherte Auslandsrisiko im Inland in Euro zu erbringen sind.
(2) Im Versicherungsvertrag ist der Versicherer zu verpflichten, der zuständigen Steuerberaterkammer den Beginn und die Beendigung oder Kündigung des Versicherungsvertrages sowie jede Änderung des Versicherungsvertrages, die den vorgeschriebenen Versicherungsschutz beeinträchtigt, unverzüglich mitzuteilen.
(3) Der Versicherungsvertrag kann vorsehen, dass die Versicherungssumme den Höchstbetrag der dem Versicherer in jedem einzelnen Schadenfall obliegenden Leistung darstellt, und zwar mit der Maßgabe, dass nur eine einmalige Leistung der Versicherungssumme in Frage kommt,
gegenüber mehreren entschädigungspflichtigen Personen, auf welche sich der Versicherungsschutz erstreckt,
bezüglich eines aus mehreren Verstößen stammenden einheitlichen Schadens,
bezüglich sämtlicher Folgen eines Verstoßes. 2Dabei gilt mehrfaches, auf gleicher oder gleichartiger Fehlerquelle beruhendes Tun oder Unterlassen als einheitlicher Verstoß, wenn die betreffenden Angelegenheiten miteinander in rechtlichem oder wirtschaftlichem Zusammenhang stehen. 3In diesem Fall kann die Leistung des Versicherers auf das Fünffache der Mindestversicherungssumme begrenzt werden.
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NAAAA-73851
1Anm. d. Red.: Sechster Teil eingefügt gem. VO v. (BGBl I S. 1797) mit Wirkung v. .
2Anm. d. Red.: § 53 Abs. 1 i. d. F. des Gesetzes v. (BGBl I S. 874) mit Wirkung v. ; Abs. 2 und 3 i. d. F. der VO v. (BGBl I S. 1168) mit Wirkung v. .
3Anm. d. Red.: Gemäß
Art. 8 Nr. 1 i.V. mit Art. 13 Abs. 3 Gesetz v.
(BGBl 2024 I Nr. 320) wird dem § 53 Abs. 2
mit Wirkung v.
folgender Satz
angefügt:
„Satz 1 gilt nicht für
Berufsausübungsgesellschaften, die nach
§ 53 Absatz
1 Satz 2 des Steuerberatungsgesetzes nicht
anerkennungspflichtig sind und für die auch keine freiwillige Anerkennung nach
§ 53 Absatz
1 Satz 3 des Steuerberatungsgesetzes beantragt oder
erfolgt ist.“