BBK Nr. 19 vom Seite 889

Handelsrechtliche Bilanzierung von Altersversorgungsverpflichtungen

Christoph Linkemann | verantw. Redakteur | bbk-redaktion@nwb.de

[i]Hierl, Niedrigzinsen in der Rechnungslegung und in der Unternehmensbewertung – Ein betriebswirtschaftlicher Überblick und Diskurs, BBK 8/2016 S. 371 NWB HAAAF-70669 Neben den öffentlichen Kassen ächzen auch die Unternehmen und Konzerne unter den Pensionslasten, die sie aus den ihren Mitarbeitern zugesagten Altersversorgungsverpflichtungen zu schultern haben. Durch die anhaltende Niedrigzinsphase wird es immer schwieriger bis unmöglich, das für die Finanzierung der Pensionen notwendige Deckungskapital ausreichend rentierlich anzulegen. Auf der Passivseite schießen die Rückstellungen in die Höhe, weil die für die Abzinsung der langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen anzuwendenden Rechnungszinssätze immer weiter fallen. Prof. Dr. Hierl hatte das Phänomen im letzten Jahr ausführlich beschrieben. Was also tun? Eine Festschreibung des Zinssatzes kam eher nicht in Frage, wird der starre Zins von 6 % im § 6a EStG doch gerade deshalb kritisiert. Als lediglich kurzfristig wirkende Maßnahme ließ der Gesetzgeber es dann im letzten Jahr zu, den maßgebenden Durchschnittszins nicht mehr auf der Grundlage eines Zeitraums von sieben Jahren zu berechnen, sondern künftig zehn Jahre anzusetzen und die Niedrigzinsphase so ein wenig zu relativieren. Dies gilt allerdings nur für Altersversorgungsverpflichtungen; für vergleichbare langfristige Verpflichtungen etwa aus Lebensarbeitszeitkonten gilt weiter der kürzere Zeitraum. Aus der Anwendung der Gesetzesänderung resultierten einige Fragen und Zweifelsfälle, die das IDW mit der Aktualisierung seiner Stellungnahme IDW RS HFA 30 aufgegriffen hat. und widmen sich ab dem Thema und gehen auch auf die neuen Regelungen zur Schuldübernahme und zur Erfüllungsübernahme ohne Schuldbeitritt ein.

Mir ist es heute eine ganz besondere Freude, [i]Neuer BBK-Herausgeber: StB/WP Wolfgang Eggert Ihnen den neuen BBK-Herausgeber vorzustellen: Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Wolfgang Eggert aus Hemhofen wird künftig an der Seite von Bernd Rätke und Prof. Dr. Carsten Theile die BBK-Redaktion unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dass Wolfgang Eggert ein profunder Kenner etwa des Rechts der Personengesellschaften ist, belegt auf eindrucksvolle Weise seine Beitragsreihe, deren 18. und letzter Teil zur Realteilung zu lesen ist. Die Praxisfälle und Fallbeispiele illustrieren, wie es ihm aufgrund seiner langjährigen didaktischen Erfahrungen aus hunderten von Seminaren gelingt, kompliziertes Steuerrecht auf den Kern zurückzuführen und dadurch verständlich zu machen und dann auch in der Buchführung und E-Bilanz sachgerecht abzubilden.

Die Herausgeber-Kollegen, Redaktion und Verlag freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit und heißen Herrn Eggert herzlich willkommen!

Beste Grüße

Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
BBK 2017 Seite 889
NWB TAAAG-58548