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Eigenkapital (IFRS)
Im Juni 2018 hat das IASB ein Diskussionspapier „Financial Instruments with Characteristics of Equity“ (DP/2018/1) veröffentlicht. Es geht um das (altbekannte) Problem der Abgrenzung von Mischformen der Finanzierung (oft als Mezzanine-Kapital bezeichnet) als Eigen- oder Fremdkapital. In seiner Sitzung im Dezember 2020 hat das IASB entschieden, das Projekt weiter zu verfolgen und in einen Standardentwurf zu überführen. Im Laufe der Jahre 2021 und 2022 hat sich das IASB mit der Entwicklung eines solchen Standardentwurfs beschäftigt und im November 2022 bekanntgegeben, dass ein Entwurf im zweiten Quartal 2023 erwartet werden könne.
1. Bedeutung
In einem der Informationsvermittlung verpflichteten Abschluss nach IFRS kommt dem Eigenkapital (betriebswirtschaftlich oft auch als „Nettovermögen” bezeichnet) keine gesellschaftsrechtliche, dafür aber umso mehr eine Informationsfunktion zu. Durch Kennzahlen mit Bezug zum Eigenkapital (z. B. Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrentabilität) lassen sich verschiedene Unternehmen gut miteinander vergleichen. Analysten bemühen auch gelegentlich einen Vergleich der Marktkapitalisierung (Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs) mit dem Buchwert des Eigenkapitals, um mögliche Kursbewegungen zu prognostizieren. Die Höhe des Eigenkapitals hat schließlich eine große Signalwirkung an den Märkten.
Informationen etwa über die Höhe noch vorhandenen Ausschüttungspotenzials sind dagegen dem HGB-Jahresabschluss zu entnehmen. Der Jahresabschluss ist Grundlage für die Ausschüttungsentscheidungen der Gesellschafter.
Fischer, Diskussionspapier: Finanzinstrumente mit Eigenschaften von Eigenkapital, PiR 2018 S. 265
Baumüller/Nguyen, Das Diskussionspapier zu „Finanzinstrumenten mit Eigenschaften von Eigenkapital“ (DP/2018/1), PiR 2018 S. 277
Lüdenbach/Hoffmann in Lüdenbach/Hoffmann/Freiberg (Hrsg.), Haufe IFRS-Kommentar, 20. Aufl. 2022, § 20
Reuter, Eigenkapital (IAS 32), in Theile (Hrsg.), IFRS-Handbuch, 6. Aufl. 2019, Rz. 23.1 ff.
2. Definition
2.1. Grundsatz
Eigenkapital ist als Restgröße aus Vermögen abzüglich Schulden definiert. Die Definition ergibt jedoch nur dann einen Sinn, wenn die Abgrenzung von Eigenkapital und Schulden geklärt ist. Der Standard IAS 32 hat diese Abgrenzung zum Gegenstand.
Beispiel
Ein Unternehmen