IWB Nr. 14 vom Seite 1

Was während des Urlaubs übrig blieb

Nils Henrik Feddersen | Verantw. Redakteur | iwb-redaktion@nwb.de

[i]Ferienzeit ist Reisezeit, nicht die Stunde der steuerlichen FachlektüreDie Ferienzeit ist die Hochsaison für einen Tapetenwechsel, zum Auslüften, für mehr freizeitliche Aktivitäten und generell für Zeit im Freien. Wenn Sie Glück haben, verbringen Sie drei Wochen Urlaub in einer anderen Umgebung – exotisch oder nicht. Wenn Sie weniger Glück haben, haben Sie gar keinen klassischen Sommerurlaub oder schlimmer – es brennt auf der Urlaubsinsel oder auch ohne Waldbrände sind die Temperaturen versengend.

Es ist Ihnen sehr zu gönnen, dass Sie mit frischen, farbigen Eindrücken aus der weiten Welt in das Büro zurückkehrt sind. Im Urlaub bleibt die Fachlektüre auf der Strecke. Das ist nur fair. Diese Ausgabe der IWB bietet einen Anflug von Ersatzweltreise. Unsere Autoren berichten von vier Kontinenten: [i]Australien und die VAE in VorderasienDen Anfang machen Faust/Petrickova ab mit dem kompakten Bericht über Entwurf von Australiens Steuerbehörde für eine Practical Compliance Guideline zu Intangibles Arrangements. Das ATO will diesem Thema mehr Bedeutung beimessen. Frank-Fahle/Zimmermann gehen ab näher auf die Körperschaftsteuer in den Vereinigten Arabischen Emirate ein. Sie gilt spätestens ab Anfang 2024. Nicht nur gibt es inzwischen das maßgebliche Gesetz, es lassen sich auch Aussagen zum Prozedere und zur Anwendung in den Freihandelszonen treffen.

[i]Die USA, Brasilien, Deutschland und EuropaIn den USA hat das Urteil im Fall „3M v. Commissioner“ erhebliche Aufmerksamkeit erregt. Der Streitfall geht in das Jahr 2006 zurück und betrifft Lizenzzahlungen der brasilianischen Tochter des 3M-Konzerns. Die Einkommenskorrektur durch die US-Steuerbehörde fußt auf der Auslegung einer ziemlich speziellen Ausnahmeregelung. Doch kann die Entscheidung sehr grundsätzliche Fragen zum Fremdvergleich aufwerfen, wie Heidecke/Sauer/Ziegler ab zeigen. Die steuerfreie Rücklage nach § 6b EStG spielt in einzelnen Branchen eine erhebliche Rolle. Die Übertragung von Gewinnen aus der Veräußerung bestimmter betrieblicher Wirtschaftsgüter (vor allem Grundstücken und Gebäuden) ist durch gesetzliche Änderungen im Sinne der Steuerpflichtigen in jüngerer Zeit weitgehend EU-rechtskonform gemacht worden. Gleichwohl bestehen noch Probleme, für die Kister ab Lösungen vorschlägt. Die Reihe zur Außenprüfung bei grenzüberschreitenden Fällen aus dem Bereich Handel schließt Sinz ab mit einem Fall zur Behandlung einer Einkaufsagentur ab.

Gleich, ob Sie im Büro die Stellung halten oder ob diese IWB bei Ihnen später unter einem Haufen neuerer Zeitschriften nach dem Urlaub auftauchen wird:

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe

Nils Henrik Feddersen

Fundstelle(n):
IWB 14 / 2023 Seite 1
NWB MAAAJ-44731