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Steuerrecht

Abo Umsatzsteuerliche Organschaft //

Erstes Aufatmen nach Schlussantrag des Generalanwalts: Innenleistungen nicht steuerbar

Der BFH hat dem EuGH zuletzt die Frage vorgelegt, ob Innenleistungen innerhalb einer umsatzsteuerrechtlichen Organschaft steuerbar sind. Der zuständige Generalanwalt hat diese Frage in seinem Schlussantrag vom 16.5.2024 - C-184/23 richtigerweise klar und eindeutig verneint. Innenleistungen sind seiner Ansicht nach nicht steuerbar. Damit bestätigt der Generalanwalt die (zumindest bis zum 2.12.2022) einhellige Auffassung von Rechtsprechung, Finanzverwaltung und Literatur.

Abo Umsatzsteuer //

Praxishinweise zur Umsetzung der E-Rechnung

Die Einführung der verpflichtenden E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr steht kurz bevor, sodass Papier- oder PDF-Rechnungen alsbald der Vergangenheit angehören werden. Die E-Rechnung ist zukünftig damit zwingend als standardisiertes Datenformat, basierend auf der Norm EN 16931, auszustellen, zu übermitteln und zu empfangen. EDI-Rechnungen oder hybride Rechnungsformate (z. B. ZUGFeRD) werden nach dem Wachstumschancengesetz jedoch weiterhin zulässig bleiben, sofern diese mit der Norm EN 16931 kompatibel sind.

Abo Umsatzsteuer //

Doppelbelastung mit Grunderwerbsteuer und Umsatzsteuer

Mit Beschluss v. 3.5.2024 entschied der BFH, es liege keine einheitliche Leistung im umsatzsteuerrechtlichen Sinne vor, wenn eine natürliche Person ein Grundstück veräußere, das von einer GbR bebaut werde, mit der die natürliche Person personell verflochten sei. Die Errichtung des Gebäudes ist in diesem Fall nicht nach § 4 Nr. 9 Buchst. a UStG umsatzsteuerfrei, obzwar grunderwerbsteuerlich Gegenstand des Erwerbsvorgangs das Grundstück in bebautem Zustand sein kann.

Editorial //

Jahressteuergesetz 2024 auf dem Weg

Nach den Darstellungen des Erzbistums Paderborn wurden zu Pfingsten die Jünger vom Heiligen Geist erfüllt und besaßen fortan die Fähigkeit, in allen Sprachen der Welt zu sprechen. Unklar ist, ob das BMF eine ähnliche Intention verfolgte, als es kurz vor Beginn der Pfingstfeiertage den Referentenentwurf eines Jahressteuergesetzes 2024 am Freitag, 17.5.2024, veröffentlichte. Jedenfalls konnte sich so das Wissen eher in aller Ruhe über die Pfingsttage verbreiten. Der Entwurf umfasst 243 Seiten und enthält in klassischer Manier den fachlich gebotenen Gesetzgebungsbedarf u. a. infolge des EU-Rechts, der EuGH-Rechtsprechung sowie der Rechtsprechung des BVerfG und des BFH. Insgesamt dürften die angedachten Änderungen damit eher unpolitisch sein. Bei genauer Betrachtung fällt dann auch auf, dass hier ein klassisches Jahressteuergesetz auf dem Tisch liegt, welches wohl bewusst nicht mit politisch angedachten steuerlichen Änderungen angereicht ist. Nach derzeitiger Planung soll der Entwurf am 5. oder 12.6. in das Kabinett eingebracht werden. Der parlamentarische Abschluss ist damit erst nach der parlamentarischen Sommerpause vorgesehen.

Abo Erbschaft- und Schenkungsteuer //

Alleintragung der Steuerschuld für sich und den Anteil des Ehepartners

Verkauft ein Ehepartner Wertpapiere und erzielt daraus einen steuerpflichtigen Gewinn (§ 17 EStG), zu dem die Eheleute im betroffenen Steuerjahr zusammen zur Einkommensteuer veranlagt werden, wobei ein Ehepartner gänzlich die Steuernachzahlung entrichtet, d. h. er trägt seinen und den Anteil des anderen Ehepartners, dann erhebt sich die Frage, ob die Erfüllung des letztgenannten Anteils eine Schenkung zugunsten des anderen Ehepartners darstellt.

Abo Provisionsverbot //

Studie zeigt, dass Provisionsverbot nicht zu höherer Rendite führt

Bisher haben nur Großbritannien und die Niederlande provisionsbasierte Finanzanlagenberatung untersagt; in den anderen europäischen Ländern ist sie noch gestattet. Es wird immer wieder diskutiert, ob eine provisionsbasierte Beratung überhaupt gut – weil unabhängig – sein kann, und wie man Anlegern adäquate und nicht zu teure Finanzprodukte am besten näherbringen könnte.

Abo Entwurf JStG 2024 //

Photovoltaikanlagen und Steuerfreiheit nach § 3 Nr. 72 EStG: Änderungen durch den „offiziellen“ Referentenentwurf eines JStG 2024

Das BMF hat den Verbänden am 21.5.2024 einen abgestimmten („offiziellen“) Entwurf eines JStG 2024 v. 17.5.2024 zur kurzfristigen Stellungnahme übersandt. Danach soll sich in § 3 Nr. 72 Satz 1 EStG die bisherige objektbezogenen Prüfung nach jeweiliger Gebäudeart (s. hierzu Seifert, NWB 20/2024 S. 1374, 1376) gravierend ändern. NWB-Nachricht v. 24.05.2024, Gesetzgebung | Referentenentwurf für ein JStG 2024 (BMF)

Abo Einkommensteuer //

Zinszahlungen: Teilabzugsverbot nach § 3c Abs. 2 EStG ist vermeidbar

Vor dem Hintergrund der gestiegenen Zinsen ist die steuerliche Behandlung von Finanzierungskosten für viele Unternehmen und Privatpersonen von erheblicher Relevanz. Kürzlich hat der BFH in einem wegweisenden Urteil zu der steuerlichen Behandlung von Zinszahlungen auf unternehmensgruppeninterne Darlehen, die im Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft angefallen sind, das Teilabzugsverbot nach § 3c Abs. 2 EStG nicht zur Anwendung kommen lassen (vgl. BFH-Urteil v. 16.11.2023 - IV R 26/20, PAAAJ-60447). In der Folge können Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Finanzierung von im (Sonder-)Betriebsvermögen einer Personengesellschaft gehaltenen Anteilen an Kapitalgesellschaften in bestimmten Fallkonstellationen in voller Höhe steuermindernd abgezogen werden. Dabei sind jedoch gewisse Besonderheiten zu beachten. Eine Reaktion der Finanzverwaltung auf das Urteil des BFH v. 16.11.2023 bleibt abzuwarten.

Abo Einkommensteuer //

Berücksichtigung von stillen Reserven bei der Ermittlung des Totalgewinns im Rahmen der Prüfung der Gewinnerzielungsabsicht

Bei der Ermittlung des Totalgewinns im Rahmen der Prüfung der Gewinnerzielungsabsicht sind die im Grundvermögen gebildeten stillen Reserven auch dann zu berücksichtigen, wenn sie nicht in einem bei Betriebsbeginn vorliegenden Betriebskonzept berücksichtigt worden sind. Der Zeitraum, innerhalb dessen ein positives Ergebnis (unter Berücksichtigung der stillen Reserven) erzielbar sein muss, erstreckt sich bei der Einbringung eines Einzelunternehmens in eine Personengesellschaft von der Gründung bis zum Einbringungsvorgang.

Abo Schriftliche StB-Prüfung //

1. Prüfungstag - Teilaufgabe zur Umsatzsteuer

Besondere Besteuerungsformen im Umsatzsteuerrecht

In den letzten Jahren waren in der schriftlichen StB-Prüfung neben den allgemein prüfungsrelevanten Themen, wie der Vorsteuerberichtigung (insbesondere an Grundstücken und Gebäuden), dem Übergang der Steuerschuldnerschaft auf den Leistungsempfänger und grenzüberschreitende Sachverhalte, vermehrt besondere Besteuerungsformen Gegenstand der Prüfungsklausur. Ihnen widmet sich daher der nachfolgende Beitrag. Er erläutert die prüfungsrelevanten Elemente, veranschaulicht die jeweiligen Auswirkungen mithilfe von kleinen Fällen und zeigt Ihnen auf, wo besondere Besteuerungsformen i. R. der Prüfungssachverhalte insbesondere Berücksichtigung finden können. Überprüfen Sie im Nachgang zu diesem Beitrag Ihren Lernstand und laden Sie die Übungsklausur aus dem Umsatzsteuerrecht von Hartl aus der NWB Datenbank herunter.

Abo Gewerbesteuer //

Erweiterte Gewerbesteuerkürzung bei Verkauf von Betriebsvorrichtungen

Der Vermieter kann Betriebsvorrichtungen, die wesentliche Bestandteile des bebauten Grundstücks i. S. von § 93 BGB sind, nur zusammen mit dem Grundstück an den Mieter verkaufen. Ein isolierter Verkauf ist zivilrechtlich hingegen nicht möglich, sodass weiterhin von einer grundsätzlich schädlichen Mitvermietung von Betriebsvorrichtungen gemäß § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG auszugehen ist.

Abo Einkommensteuer //

Bescheinigung für Überzahler-Holding bei Kapitalertragsteuer

Eine Holding-Kapitalgesellschaft, die ausschließlich zu 95 % steuerfreie Dividenden von ihrer Tochter-Kapitalgesellschaft erhält und deren festgesetzte Körperschaftsteuer niedriger ist als die Kapitalertragsteuer auf die Dividenden, hat als sogenannte Überzahlerin einen Anspruch auf Erteilung einer Bescheinigung nach § 44a Abs. 5 Satz 4 EStG, wenn die Überzahlersituation aufgrund der Art ihrer Geschäfte dauerhaft besteht.

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