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Grundlagen vom

Jahresabschlussanalyse 5: Analyse der Vermögenslage

Prof. Dr. Mathias Graumann

In zwölf Grundlagen-Beiträgen werden anhand eines durchgängigen Fallbeispiels Ideen, Methoden, praktische Umsetzung sowie die besonders wichtige Interpretation der Kennzahlen praxisnah erläutert.

1. Ausgangsdaten

299Unter Bezugnahme auf das in Kapitel IV vorgestellte durchgängige Fallbeispiel sind für die Analyse der Vermögenslage folgende Daten relevant:

300Die Bilanz zum 31.12.20t2 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Aktiva (Mio. €)
Passiva (Mio. €)
Position
20t2
20t1
Position
20t2
20t1
A.
Anlagevermögen
224,0
210,0
A.
Eigenkapital
123,0
116,0
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
40,0
46,0
I.
Gezeichnetes Kapital
50,0
50,0
II.
Sachanlagen
152,0
138,0
II.
Kapitalrücklage
15,0
15,0
III.
Finanzanlagen
32,0
26,0
III.
Gewinnrücklagen
58,0
51,0
B.
Umlaufvermögen
316,0
290,0
B.
Rückstellungen
87,0
90,0
I.
Vorräte
134,0
126,0
1.
Pensionsrückstellungen
32,0
29,0
II.
Forderungen aus LuL
(alle kurzfristig)
126,0
112,0
2.
Sonstige Rückstellungen
55,0
61,0
III.
Sonstige Vermögensgegenstände
30,0
30,0
C.
Verbindlichkeiten
330,0
294,0
IV.
Liquide Mittel
26,0
22,0
1.
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
(davon kurzfristig)
216,0

(136,0)
198,0

(123,0)
2.
Verbindlichkeiten aus LuL (alle kurzfristig)
92,0
84,0
3.
Sonstige Verbindlichkeiten (alle kurzfristig)
22,0
12,0
Summe Aktiva
540,0
500,0
Summe Passiva
540,0
500,0

Hinweis:

Bei dem Beispielunternehmen soll es sich um ein Maschinenbauunternehmen handeln. Folglich können für Zwecke der nachfolgenden Kennzahlenanalyse die üblichen Bilanzrelationen des verarbeitenden Gewerbes Anwendung finden.

301Die Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1.1. – 31.12.20t2 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Position (Mio. €)
20t2
20t1
Umsatzerlöse
1.020,0
944,0
-
-
-
-
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
442,0
315,0
40,0
182,0
402,0
306,0
38,0
168,0
=
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
41,0
30,0
-
Zinsaufwendungen
14,0
12,0
=
Ergebnis vor Steuern (EBT)
27,0
18,0
-
Steuern vom Einkommen und Ertrag
9,0
6,0
=
Ergebnis nach Steuern
18,0
12,0

302Für die Berechnung von Kennzahlen der Vermögenslage sind der Anlagespiegel des laufenden und des Vorjahres von Relevanz (§ 284 Abs. 3 HGB). Von Umbuchungen wird abgesehen. Auch werden aus Gründen der Einfachheit Zugänge und Abgänge im Sinne von Verkäufen netto, d. h. saldiert, ausgewiesen. Abgänge wegen Vollabnutzung sind in den Jahresabschreibungen enthalten.

303Der Anlagespiegel zum 31.12.20t2 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Position
(Mio. €)
Historische
AHK
Zugänge -
Abgänge
Abschreibungen
Restbuchwert 20t1
Restbuchwert 20t2
Immat. AV
66,0
7,0
13,0
46,0
40,0
SAV
302,0
41,0
27,0
138,0
152,0
FAV
36,0
6,0
0,0
26,0
32,0
Summe
404,0
54,0
40,0
210,0
224,0

304Der Anlagespiegel zum 31.12.20t1 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Position
(Mio. €)
Historische
AHK
Zugänge -
Abgänge
Abschreibungen
Restbuchwert 20t0
Restbuchwert 20t1
Immat. AV
68,0
4,0
7,0
49,0
46,0
SAV
282,0
40,0
30,0
128,0
138,0
FAV
30,0
2,0
1,0
25,0
26,0
Summe
380,0
46,0
38,0
202,0
210,0

305Zusätzliche Angaben zum Anlagespiegel:

  • Im Jahresverlauf 20t2 sind wegen Vollabnutzung ausgeschieden:
    immaterielles AV: 9,0, SAV: 21,0 Mio. €.

  • Die Werte sind in den Jahresabschreibungen in den jeweiligen Positionen enthalten.

  • FAV schied nicht aus.

306Verprobung zur Entwicklung der historischen AHK im Jahresverlauf 20t2:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Immat. AV:
68,0 + 7,0 - 9,0
=    66,0.
SAV:
282,0 + 41,0 - 21,0
= 302,0.
FAV:
30,0 + 6,0
=    36,0.

307Dem Anhang sind folgende weitere analyserelevante Angaben zu entnehmen:

  • Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens entfallen zur Gänze auf entgeltlich erworbene Gegenstände, d. h., von dem Wahlrecht, Entwicklungskosten zu aktivieren, wurde kein Gebrauch gemacht.

  • Die Sachanlagen sollen vollständig als abnutzbar betrachtet werden. Diese Angabe ist bedeutsam für die Analyse des Modernitätsgrads. In der Bilanzgliederung wird Grund und Boden sowie Gebäude in einer Position ausgewiesen, aber nur der (nicht publizierte) Anteil an Gebäude planmäßig abgeschrieben.

  • Die Vorräte entfallen zu einem Drittel auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und zu zwei Dritteln auf Halb- und Fertigfabrikate. Diese Angabe ist bedeutsam für die Beurteilung des working capital-Managements.

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