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Grundlagen vom

Jahresabschlussanalyse 8: Cashflow-gestützte Jahresabschlussanalyse und Analyse der Kapitalflussrechnung

Prof. Dr. Mathias Graumann

In zwölf Grundlagen-Beiträgen werden anhand eines durchgängigen Fallbeispiels Ideen, Methoden, praktische Umsetzung sowie die besonders wichtige Interpretation der Kennzahlen praxisnah erläutert.

1. Ausgangsdaten

595Unter Bezugnahme auf das in Kapitel IV vorgestellte durchgängige Fallbeispiel sind für die Cashflow-gestützte Analyse und die Analyse der Kapitalflussrechnung folgende Daten relevant:

596Die Bilanz zum 31.12.20t2 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Aktiva (Mio. €)
Passiva (Mio. €)
Position
20t2
20t1
Position
20t2
20t1
A.
Anlagevermögen
224,0
210,0
A.
Eigenkapital
123,0
116,0
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
40,0
46,0
I.
Gezeichnetes Kapital
50,0
50,0
II.
Sachanlagen
152,0
138,0
II.
Kapitalrücklage
15,0
15,0
III.
Finanzanlagen
32,0
26,0
III.
Gewinnrücklagen
58,0
51,0
B.
Umlaufvermögen
316,0
290,0
B.
Rückstellungen
87,0
90,0
I.
Vorräte
134,0
126,0
1.
Pensionsrückstellungen
32,0
29,0
II.
Forderungen aus LuL
(alle kurzfristig)
126,0
112,0
2.
Sonstige Rückstellungen
55,0
61,0
III.
Sonstige Vermögens-
gegenstände
30,0
30,0
C.
Verbindlichkeiten
330,0
294,0
IV.
Liquide Mittel
26,0
22,0
1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(davon kurzfristig)
216,0

(136,0)
198,0

(123,0)
2.
Verbindlichkeiten aus LuL (alle kurzfristig)
92,0
84,0
3.
Sonstige Verbindlichkeiten (alle kurzfristig)
22,0
12,0
Summe Aktiva
540,0
500,0
Summe Passiva
540,0
500,0

Hinweis:

Bei dem Beispielunternehmen soll es sich um ein Maschinenbauunternehmen handeln. Folglich können für Zwecke der nachfolgenden Kennzahlenanalyse die üblichen Bilanzrelationen des verarbeitenden Gewerbes Anwendung finden.

597Die Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1.1. – 31.12.20t2 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Position (Mio. €)
20t2
20t1
Umsatzerlöse
1.020,0
944,0
-
-
-
-
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
442,0
315,0
40,0
182,0
402,0
306,0
38,0
168,0
=
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
41,0
30,0
-
Zinsaufwendungen
14,0
12,0
=
Ergebnis vor Steuern (EBT)
27,0
18,0
-
Steuern vom Einkommen und Ertrag
9,0
6,0
=
Ergebnis nach Steuern
18,0
12,0

598Dem Anhang sind folgende weitere analyserelevante Angaben zu entnehmen:

  • Die Pensionsrückstellungen sind zur Gänze dem langfristigen und die sonstigen Rückstellungen zur Gänze dem kurzfristigen Fremdkapital zuzuordnen. Diese Annahme ist zwar vereinfachend, entspricht aber im Wesentlichen den Gegebenheiten der Praxis.

  • Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind kurzfristig 136,0 Mio. € (Vorjahr 123,0 Mio. €).

  • Die übrigen bilanziell ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind zur Gänze kurzfristig.

  • Die Bilanz wurde nach Gewinnverwendungsbeschluss aufgestellt. D. h., das in der GuV ausgewiesene Ergebnis nach Steuern wurde in Höhe der in der Bilanz ausgewiesenen Beständedifferenz der Gewinnrücklagen in diese eingestellt und in Höhe des verbleibenden Betrags an die Anteilseigner ausgeschüttet. Von einem Gewinnvortrag wird hier abgesehen.

  • Der Steuersatz vom Einkommen und Ertrag beträgt 33 %.

  • Für das Vorjahr 20t1 soll angenommen werden, dass die langfristigen Rückstellungen gegenüber 20t0 um 1,0 Mio. € zugenommen haben. (Diese Annahme ist für die Ermittlung des Cashflows nach DVFA/SG für 20t1 relevant.)

599Zur Bildung der Strukturbilanz muss lediglich das Fremdkapital nach Fristigkeiten aufgegliedert werden. Das Eigenkapital wird zur Gänze als langfristiges Kapital angenommen. Dies ist plausibel, da die Bilanz nach Gewinnverwendung aufgestellt wurde.

600Die Aktivseite kann komplett in die Strukturbilanz übernommen werden. Es soll angenommen werden, dass weder Entwicklungskosten noch sonstige Bilanzierungshilfen (z. B. latente Steuern) aktiviert wurden, sodass keine Korrekturmaßnahmen erforderlich sind. Auch für das wirtschaftliche Eigenkapital ergeben sich keine Änderungen, es entspricht dem bilanziellen Eigenkapital.

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