WP Praxis Nr. 5 vom Seite 153

Dreh- und Angelpunkt Bestehensquote

Ramona Riese | Verantw. Produktmanagerin | wp-redaktion@nwb.de

Liebe Leserinnen und Leser,

im aktuellen Beitrag der ISA (DE)-Reihe widmet sich WP/StB Prof. Dr. Holger Philipps ISA (DE) 250 (Revised): Berücksichtigung von Gesetzen und anderen Rechtsvorschriften bei einer Abschlussprüfung . Der Standard beruht auf einer Übersetzung des ISA 250 (Revised) „Consideration of Laws and Regulations in an Audit of Financial Statements“ und enthält ergänzend dazu Besonderheiten sowie Klarstellungen zur Berücksichtigung der in Deutschland geltenden Rechtsvorschriften. Die Inhalte und deutschen Modifikationen des Standards werden für die Anwendung in der Abschlussprüfungspraxis komprimiert, übersichtlich und nutzerfreundlich dargestellt.

Wirtschaftsprüfer müssen sich im Rahmen ihrer Tätigkeit als Abschlussprüfer, Berater, Gutachter oder als Ersteller von Bescheinigungen mit den Eröffnungsgründen für ein Insolvenzverfahren in unterschiedlicher Intensität auseinandersetzen. Hier haben sich in jüngerer Zeit Änderungen in den Rechtsgrundlagen ergeben und die Rechtsprechung insbesondere des BGH hat sich weiterentwickelt. Abbefasst sich WP Prof. Dr. habil. Robin Mujkanovic mit den Insolvenzgründen aus der Sicht des Wirtschaftsprüfers und geht auf den überarbeiteten IDW S 11 (2021) i. V. mit IDW PS 270 n. F. ein.

Die auftragsbegleitende Qualitätssicherung betrifft nicht nur die Prüfungen der Jahresabschlüsse von Unternehmen des öffentlichen Interesses, sondern grundsätzlich alle gesetzlichen Abschlussprüfungen. Durch IDW EQMS 2: Auftragsbegleitende Qualitätssicherung werden diese Anforderungen erweitert auf andere Prüfungen i. S. von § 2 Abs. 1 WPO sowie Aufträge zu verwandten Dienstleistungen. WP/StB Dr. Reiner Deussen geht ab auf den neuen Qualitätsmanagementstandard ein.

Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüferbranche hat enorme Nachwuchsprobleme. Hohe Durchfallquoten in den Berufsexamen sind ein bekanntes Phänomen und schrecken ab, die Berufslaufbahn einzuschlagen. Die Bestehensquote erweist sich als ein bedeutender Dreh- und Angelpunkt für die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern und letztlich die Zukunft der Branche. Marion Klimmer beschäftigt sich in ihrem Beitrag auf der Grundlage von Interviews und einer repräsentativen Umfrage mit der Frage, was die beteiligten Gruppen bereits dafür tun und was sie künftig zusätzlich tun können, um die Mitarbeitergewinnung und -bindung zügig durch verbesserte Bestehensquoten in den Berufsexamen in den Griff zu bekommen.

Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei Ihren Aufgaben und eine angenehme Lektüre.

Bitte bleiben Sie gesund und zuversichtlich.

Herzliche Grüße

Ramona Riese

Fundstelle(n):
WP Praxis 5/2022 Seite 153
NWB OAAAI-60070