Zunehmende Relevanz der nichtfinanziellen Berichterstattung...
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich freue mich, Ihnen die März-Ausgabe unserer Praxis der internationalen Rechnungslegung präsentieren zu dürfen. Zum 1.3. hat sich ein Wechsel an der Spitze des DRSC e.V. ergeben, WP/StB Georg Lanfermann hat das Amt des Präsidenten übernommen und wird sich der Weiterentwicklung einer modernisierten, breiter angelegten Unternehmensberichterstattung, insbesondere also der nichtfinanziellen Information widmen. Der bisherige Executive Director Prof. Dr. Sven Morich wird ab dem 1.4. Vizepräsident und verantwortet das Gebiet der Finanzberichterstattung. Der bisherige Präsident Prof. Dr. Andreas Barckow wird ab dem 1.7. als neuer Chairman des IASB wirken.
Noch im Februar hat das DRSC dem BMJV eine Studie zum Stand der nichtfinanziellen Berichterstattung in Deutschland überreicht. Es existiert damit ein umfassendes Meinungsbild der deutschen (berichtspflichtigen) Unternehmen, das seitens des BMJV zur Verhandlung der anstehenden Reform der nichtfinanziellen Berichterstattung in Europa genutzt werden kann. Über die Ergebnisse und die abgeleiteten Handlungsempfehlungen berichten Georg Lanfermann als neuer Präsident des DRSC und Oliver Scheid in ihrem Beitrag zur DRSC-Studie zur nichtfinanziellen Berichterstattung in Deutschland.
Die Brücke von der nichtfinanziellen Berichterstattung, die auch ökologische, soziale und gesellschaftliche, also die ESG-Kriterien umfasst, zum IFRS-Abschluss schlägt Katharina Völker-Lehmkuhl. Nach der Veröffentlichung von educational material, welches die bestehenden Vorgaben erläutert, ist den Auswirkungen des Klimawandels auf Ansatz und Bewertung, insbesondere aber den Angaben im Anhang, besonders Rechnung zu tragen. Die möglichen Anforderungen betreffen nahezu alle Bereiche der Finanzberichterstattung.
Auch im März 2021 bestimmt die Corona-Pandemie den Alltag. Die weiterhin bestehende, erhebliche Unsicherheit beeinflusst auch die Vornahme von Sicherungszusammenhängen, also die Absicherung von Marktrisiken mit gegenläufigen Transaktionen. Wird ein künftiger Zahlungsstrom gesichert, also eine cashflow hedge-Beziehung designiert, führen zeitliche Verschiebungen oder sogar der Wegfall von Transaktionen mindestens zu einer Reduzierung der Effektivität, ggf. aber auch zur Beendigung eines Sicherungszusammenhangs. In ihrem Beitrag zu den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf das cashflow hedge accounting geht Diana Oehlsen auf die Herausforderungen für die Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen ein.
Im Bereich der bilanziellen Abbildung von Sicherungszusammenhängen weist das IFRS-Regelwerk eine noch offene Flanke aus. Zwar gibt es in IFRS 9 (dem Nachfolgestandard zu IAS 39) Vorgaben für micro- und makro-hedge-Beziehungen, es fehlen aber Vorgaben zum portfolio (fair value) hedge accounting. Unter der Überschrift Dynamic Risk Management zirkuliert aktuell zwar ein Vorschlag zur Schließung der bestehenden offenen Fragestellung, es gibt aber weiterhin noch nicht ausgearbeitete Regelungsbereiche. In seinem Beitrag stellt Lars Kalinowski den aktuellen Stand der Weiterentwicklung des Regelwerks dar.
Selbstverständlich stehen Ihnen auch die gewohnten Rubriken für eine kurzweilige Lektüre zur Verfügung. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit unserer aktuellen Ausgabe.
Mit den besten Grüßen
Jens Freiberg
Jens Freiberg
Fundstelle(n):
PiR 3/2021 Seite 1
LAAAH-72983