Nachhaltigen Schaden vermeiden
[i]Bremsversagen auf der OsterinselAls ein Zuwanderer vom Festland Anfang März auf der Osterinsel mit seinem Pick-up-Truck in eine der großen Moai-Statuen krachte und sie dabei zerstörte, schwante den Einheimischen schon, dass die Geister der Ahnen mächtig sauer werden würden. Die einheimischen Rapa Nui glauben, dass die ihnen heiligen Felsköpfe den Geist berühmter Vorfahren in sich tragen. Der Präsident der Vereinigung der indigenen Osterinsulaner warnte unmittelbar im Anschluss vor dem „unschätzbaren Schaden“, der damit ausgelöst worden sei. So betrachtet, kommt der Fahrer mit einer Anklage wegen Zerstörung eines nationalen Monuments wohl noch gut davon.
[i]Vollbremsung der globalen WirtschaftUnkalkulierbaren Schaden erleidet gerade auch die globale Wirtschaft durch COVID-19. Einen derartigen Rückgang von Produktion, Handel und Dienstleistungen in globalem Maßstab hat es laut OECD und Wirtschaftsforschungsinstituten zumindest seit 50 Jahren nicht gegeben. Und die globale Krise ist leider nur die Fortsetzung und Summe vieler kleiner ganz existenzieller Nöte. Das Überthema dieser Tage lässt sich darum nicht ausblenden. Der allgemeine Wunsch „Bleiben Sie gesund“ ist darum keine Floskel, nicht zwischenmenschlich und nicht auf volks- und weltwirtschaftlicher Ebene. Wir müssen viel tun, damit hier nicht nachhaltiger Schaden bleibt.
[i]Gegenmaßnahmen in der COVID-19-Pandemie und Anpassungsbedarf infolge der KriseDie IWB wird sich weiterhin dem Internationalen Steuerrecht in seiner ganzen Breite widmen. Die Corona-Pandemie kann also nicht den Schwerpunkt der Berichte bilden. Doch punktuell oder auch schon mit einem Blick auf die mittel- und langfristigen Folgen ist sie naturgemäß auch Bestandteil der IWB. In diesem Heft stellt Altmann ab die umfangreichen Maßnahmen dar, die Großbritannien zum akuten Schutz seiner Wirtschaft unternimmt. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Verrechnungspreise im Finanzsektor untersuchen Persch/Heuer ab .
[i]Anspruchsvolle Finanzverwaltung in Indien – günstige Standortbedingungen in MaltaIn welchen Staaten schon vor der Pandemie in der steuerlichen Begleitung der lokalen Betriebsstätten große Probleme bestanden, schildern Taubenheim/Kaffenberger ab . Sie fassen die Erfahrungen und Erwartungen der Teilnehmer einer Praxisstudie der WTS zu ausländischen Betriebsstätten zusammen – dabei wurden insbesondere Indien, China und Italien keine guten Zeugnisse ausgestellt. Damit weisen die Autoren über Probleme dieses Quartals hinaus. Die Studie soll in diesem Monat neu aufgelegt werden. Götzenberger nimmt die jüngeren Änderungen im Steuerrecht Maltas in den Blick. Der kleine EU-Mitgliedstaat investiert in die Zukunft und bleibt ein attraktiver Steuerstandort.
Bleiben Sie gesund!
Nils Henrik Feddersen
Fundstelle(n):
IWB 7 / 2020 Seite 1
QAAAH-46279