Das Familienheim bei Trennung und Scheidung

I. Einleitung

1. Problemstellung

Häufig erwerben Eheleute in der Erwartung, dass die eheliche Gemeinschaft dauerhaft fortbestehen werde, als Miteigentümer ein Hausgrundstück oder eine Eigentumswohnung. Auch wird in vielen Fällen ein bei der Eheschließung vorhandenes Haus, das im Alleineigentum eines Ehegatten steht, zur Ehewohnung, oder ein Ehegatte erwirbt während der Ehe zu Alleineigentum ein Haus, das dann von den Ehegatten gemeinsam bewohnt wird.

Kommt es zum Scheitern der Ehe, sind die Konsequenzen für die weitere Zukunft der ehelichen Wohnung zu regeln: Schon bei der Trennung ist für alle der o. g. Fallgestaltungen darüber zu entscheiden, wer die Wohnung nutzen darf, wer die Lasten zu tragen hat und wie diese Umstände sich auf evtl. Unterhaltsansprüche auswirken.

Später bei der Scheidung geht es bei gemeinsamem Eigentum darum, wie das Miteigentum aufgelöst wird, wie der Erlös zu teilen ist sowie welche Folgen sich hieraus für Zugewinnausgleich und Unterhalt ergeben. War nur ein Ehegatte Eigentümer, ist weiter die Frage zu prüfen, ob dem anderen Ehegatten Ausgleichsansprüche für seine Aufwendungen für ...