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Gewerbesteuer, internationale Aspekte
I. Überblick
Seit der Unternehmensteuerreform 2008 hat sich die Gewerbesteuer zu einem der zentralen Faktoren der steuerlichen Gesamtbelastung in Deutschland entwickelt. Die Gemeinden stehen dabei zunehmend im Wettbewerb um attraktive Gewerbesteuerhebesätze, was zu erheblichen Unterschieden in der Steuerbelastung zwischen einzelnen Standorten führt. Die hohe fiskalische Bedeutung der Gewerbesteuer sowohl für Unternehmen als auch für die kommunalen Haushalte spiegelt sich auch in den fortlaufenden Reformüberlegungen zu ihrer Ausgestaltung wider.
Nach § 2 Abs. 1 GewStG unterliegt grds. jeder stehende Gewerbebetrieb, der im Inland betrieben wird, der Gewerbesteuer. Dieses Territorialitätsprinzip wird jedoch durchbrochen, da § 7 Satz 1 GewStG für die Ermittlung des Gewerbeertrags auf die einkommen- bzw. körperschaftsteuerlichen Gewinnermittlungsvorschriften verweist. Damit findet mittelbar auch das aus dem Einkommen- und Körperschaftsteuerrecht bekannte Welteinkommensprinzip Eingang in die Gewerbesteuer. Ergänzt wird dies um die gewerbesteuerlichen Hinzurechnungen (§ 8 GewStG) und Kürzungen (§ 9 GewStG). Ziel der Kürzungsvorschriften ist es zwar, die Steuerlast auf inländische Geschäftstätigkeiten zu beschränken; in der Praxis gelingt die...