BBK Nr. 11 vom Seite 513

Sehnsucht als eine Form der Übertreibung

Christoph Linkemann | verantw. Redakteur | bbk-redaktion@nwb.de

Der Dichter Thomas Kunst schrieb in einem Gedicht, ihm sei vollkommen klar, warum Sehnsucht so gefährlich sei, am Ende ist sie die übertriebenste Form der Enthaltsamkeit. Dass nicht jede Sehnsucht zwangsläufig mit Enthaltsamkeit einhergehen muss, wissen Steuerberater und Unternehmen seit den Anfängen der datengestützten Betriebsprüfung und den GDPdU, wenn sie mit der Sehnsucht der Finanzverwaltung nach ihren (Buchhaltungs-)Daten konfrontiert werden und diesem Sehnen dank des nötigen gesetzgeberischen Willens mitunter – wenig freiwillig – nachgeben dürfen. Sehr konkret überreichen sie dann einen Datenträger oder erlauben einen Datenzugriff.

Die [i]Melden Sie sich für die NWB Datenbank unter www.nwb.de anAuswertung dieser Daten mittels Summarischer Risikoprüfung bzw. Zeitreihenvergleich ist Gegenstand zweier Aufsätze in dieser Ausgabe: Tobias Teutemacher, tätig in der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen, beschreibt aus der Sicht des Prüfers ab , warum entgegen einer recht häufig verbreiteten Ansicht der Zeitreihenvergleich nach dem keineswegs tot ist, sondern nach wie vor im Werkzeugkoffer der Verwaltung seinen Platz findet. Aus der Sicht eines erfahrenen IT-Revisors gießt Roger Odenthal in seinem Beitrag ab allerdings ein wenig Wasser in diesen Wein und beschreibt, wie die Unternehmen gleichwohl lernen müssen, angemessen auf die Prüfungsfeststellungen mittels Datenanalyse zu reagieren. Wie die Summarische Risikoprüfung funktioniert, zeigt Tobias Scholz in der nächsten BBK-Ausgabe.

Engagierte [i]Freischaltcode auf der Rechnung und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, erweist sich gerade für mittelständische Unternehmen immer mehr zur Herausforderung. Dass das Steuerrecht hierbei helfen kann, zeigt Michael Heuser in seinem Beitrag ab . Er erläutert, wie Arbeitgeber durch Sachbezüge ihren Mitarbeitern Gutes tun können – mit oder ohne Entgeltumwandlung. Im Idealfall können sie dadurch ihre Abgabenlast sogar senken.

Weil die Theorie ohne Anwendungsfälle häufig nicht sehr hilfreich ist, enthält die BBK seit vielen Jahren Rubriken mit Praxisfällen: In dieser Ausgabe des Buchführungs-Seminars stellt Karin Goy Buchung und Bilanzierung von Verbindlichkeiten in fremder Währung vor, nachdem sie sich in der letzten BBK-Ausgabe den Fremdwährungsforderungen gewidmet hatte. In der nächsten Ausgabe wird wieder ein umsatzsteuerliches Thema Gegenstand des Buchführungs-Seminars sein. In seiner Rubrik „Konzernabschluss & IFRS“ stellt Prof. Dr. Carsten Theile ab den neuen Konzerneigenkapitalspiegel nach DRS 22 anhand eines Praxisfalls dar.

Beste Grüße

Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
BBK 2016 Seite 513
NWB JAAAF-74267