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IFRS-Anwendung in Afrika
Stand und Perspektive
Die IFRS werden weltweit in mehr als 100 Ländern angewendet. Mit ihrer stetigen Fortentwicklung soll eine qualitativ hochwertige Finanzberichterstattung die Nutzer der internationalen Kapitalmärkte in ihren Entscheidungen unterstützen. Gerade für Länder abseits der Industrienationen ist die Anwendung der IFRS ein entscheidender Schritt, vor allem ausländische Investoren zu gewinnen. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, in welchen afrikanischen Ländern und in welchem Umfang die IFRS bereits angewendet werden. Dabei bestehen wesentliche, noch aus der Kolonialzeit stammende Unterschiede sowie große strukturelle Herausforderungen.
Kirsch, Rechnungslegung für SMEs (IFRS), infoCenter NWB OAAAE-53262
Die Anwendung der IFRS soll ausländisches Kapital zur Unterstützung des überdurchschnittlichen Wachstums nach Afrika bringen. Fast die Hälfte der Länder Afrikas wenden bereits die full-IFRS oder die IFRS for SME an.
Die Länder unter ehemaliger britischer Kolonialmacht im Osten und Süden Afrikas haben die IFRS weitgehend übernommen. Die französisch geprägten Länder Westafrikas sowie die zentralafrikanischen Staaten wenden die IFRS kaum an.
Die Relevanz und Aktualität globaler Entwicklungen im Bereich der Finanzberichterstattung werden in Literatur und Praxis meist im Zusammenhang mit der Anwendung der IFRS in Industrie- und – weit weniger intensiv – in Schwellenländern diskutiert. Zu der Verbreitung der IFRS auf dem afrikanischen Kontinent, dessen Länder ganz überwiegend zu den Entwicklungsländern gehören, gibt es hierzulande nur teilweise schwer zugängliche Informationen und kaum Forschungsaktivitäten. Dabei haben bereits viele afrikanische Länder trotz erheblicher struktureller Defizite die IFRS eingeführt oder ein starkes Interesse daran bekundet, eine investorenfreundliche Umgebung, insbesondere für ausländische Direktinvestitionen, zu schaffen. Damit soll das vorhandene Wachstum gestärkt werden