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Neue regulatorische und bewertungstheoretische Leitlinien für Derivate
I. Einführung
Derivative Finanzinstrumente sind verpflichtend zum fair value zu bewerten (IAS 39.46/47(a)). Abzustellen ist auf den Preis, der im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am (Bewertungs-)Stichtag aus einem Verkauf bzw. einer Übertragung zu realisieren ist (IFRS 13.9).
Der (nicht standardisierte) Derivatemarkt weist – als das am schnellsten wachsende und veränderliche Segment des Finanzwesens – ein hohes Marktvolumen (mit einem Nominalwert ausstehender OTC-Derivate von 639 Billionen US-$ Ende Juni 2012 ) auf. Die geringe oder fehlende Anfangsinvestition erklärt das hohe Volumen des Derivatebestands. Die absolute Mehrheit der Transaktionen erfolgt als Ergebnis individueller Vertragsgestaltung außerbörslich (over the counter). Daher lässt sich eine Vielzahl nicht standardisierter OTC-Derivate beobachten. Die bislang noch bestehende Intransparenz und das komplexe System wechselseitiger Abhängigkeiten führte zu einer Verständigung der G20 auf eine verpflichtende Einführung einer Clearing- und Meldepflicht .
Auf europäischer Ebene erfolgte die Verabschiedung einer – unmittelbar von den Mitgliedstaaten anzuwendenden – Verordnung ...