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PiR Nr. 11 vom Seite 334

Prinzipienorientierte Bilanzierung

WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann

I. Der Gegensatz: Regelbasierung

Die prinzipienorientierte Rechnungslegung ist als Gegenpart zur regelbasierten zu verstehen ( principle- versus rule-based). Die Fan-Gemeinde der traditionellen und modernisierten handelsrechtlichen Rechnungslegung pocht auf die Höherwertigkeit der Prinzipienorientierung. Diese wiederum erfuhr ihren Beliebtheitshöhepunkt im Enron-Skandal. Die Bilanzgestaltung des Enron-Konzerns bediente sich in extenso der US-GAAP-Rezeptur (Synonym zu rule-based), um mehr als 3.000 Zweckgesellschaften vom konsolidierten Abschluss fernzuhalten . Eine ausgelagerte special purpose entity (Zweckgesellschaft) musste damals ohne Mehrheitsbeteiligung nur dann konsolidiert werden, wenn die nominellen Gesellschafter – von außerhalb des Konzerns agierende Leasinggesellschaften u. ä. – weniger als 3 % des Gesamtkapitals finanzierten. Das war nach EITF 90-15 so zu verstehen: 3 % auf die genannte Bezugsgröße stellt das zu akzeptierende Minimum dar, das der Investor (hier Enron) zur Finanzierung beisteuern muss. Dabei galt diese „ bright line” nicht etwa absolut, sondern sie wurde von den Standardsettern als ausbaufähige untere Grenze angese...

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