Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
StBMag Nr. 1 vom Seite 38

Schwesterlicher Rat

Über eine Steuerberaterin, die ihren Beruf aus feministischer Überzeugung gewählt hat

Julia Groth

Die Steuerberaterin Franziska Bessau hat sich auf die Beratung von Frauen spezialisiert. Die, findet sie, werden vom deutschen Steuerrecht benachteiligt. Ihr Beruf ist Berufung: Auch ehrenamtlich hilft sie Frauen in wirtschaftlichen Fragen.

S. 39Wer auf Franziska Bessaus Website mit der vielsagenden Adresse „steuerberaterinnenbuero.de” geht, weiß sofort, woran er ist: Zwischen pinkfarbenen Seitenrändern ruft die französische Feministin Simone de Beauvoir Frauen zu mehr Waghalsigkeit auf. Bessau bietet derweil ihre Dienste mit Binnen-I „FreiberuflerInnen und KleinunternehmerInnen” an. Die Botschaft ist klar: Hier stehen Frauen im Vordergrund.

Franziska Bessau versteht sich als feministische Steuerberaterin. Sie will Frauen zu mehr Selbstständigkeit in Finanzdingen führen und, wo es geht, Ungerechtigkeiten ausgleichen, die das deutsche Steuerrecht für Frauen parat hält. Und davon, sagt sie, gibt es viele: „Frauen werden strukturell benachteiligt.” Nun will sie ihren Beitrag dazu leisten, das zu ändern. Auch wenn das heißt, dass sie schon einmal potenzielle Mandanten ablehnen muss, weil diese ihre Einstellung nicht teilen. Männer zum Beispiel, die zu ihr ...