BGH Beschluss v. - IX ZR 115/03

Leitsatz

[1] Diese Entscheidung enthält keinen zur Veröffentlichung bestimmten Leitsatz.

Gesetze: ZPO § 287; ZPO § 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1; ZPO § 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2; ZPO § 544; ZPO § 544 Abs. 4 Satz 2 Halbs. 2

Instanzenzug: LG Bonn 13 O 539/01 vom OLG Köln 8 U 75/02 vom

Gründe

Die Nichtzulassungsbeschwerde ist zulässig (§ 544 ZPO); sie hat indessen keinen Erfolg. Weder hat die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung (§ 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 ZPO) noch erfordert die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisionsgerichts (§ 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 ZPO).

Anhaltspunkte für eine Verletzung des Anspruchs des Klägers auf Gewährung rechtlichen Gehörs (Art. 103 Abs. 1 GG) gibt es nicht. Die Gerichte sind nach Art. 103 Abs. 1 GG verpflichtet, das Vorbringen der Parteien zur Kenntnis zu nehmen und in Erwägung zu ziehen. Sie sind jedoch nicht verpflichtet, alle Einzelpunkte des Parteivortrags in den Gründen des Urteils auch ausdrücklich zu bescheiden (BVerfGE 96, 204, 216 f). Die als übergangen gerügten Ausführungen des Klägers in der zweitinstanzlichen Replik vom nebst dem in Kopie vorgelegten Entwurf eines Abtretungsvertrags mit Begleitschreiben des Zeugen R. vom betreffen Indizien, die aus Sicht der Nichtzulassungsbeschwerde die Aussage des in erster Instanz vernommenen Zeugen in einem anderen Licht erscheinen ließen. Dies trifft jedoch nicht zu. Der Kläger hatte in erster Instanz selbst vorgetragen, dass der "Asset-Deal" von dem Zeugen favorisiert worden sei, weil ihm dies von der Beklagten zu 2) als die auch für ihn beste Lösung präsentiert worden sei. Dass dies bereits vor dem gemeinsamen Besprechungstermin am gewesen sein soll, macht die Nichtzulassungsbeschwerde nicht geltend. Der Entwurf vom war deshalb für die entscheidende Beweisfrage unergiebig.

Das Berufungsgericht hat auch keinen erheblichen Beweisantrag des Klägers übergangen. Die erneute Vernehmung des Zeugen ist in der Berufungsinstanz von den Prozessbevollmächtigten des Klägers nicht beantragt worden. Aus den im Vorfeld der entscheidenden Beratungen gewechselten Vertragsentwürfen kann auch nicht im Wege des Indizienbeweises mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit (§ 287 ZPO) geschlossen werden, dass sich die Käuferseite bei einer vollständigen Belehrung des Klägers über die steuerlichen Folgen der in Betracht kommenden Übertragungsmodelle bei unveränderter Gegenleistung auf einen für den Kläger günstigeren Vertragsinhalt eingelassen hätte.

Von einer weiteren Begründung der Entscheidung wird abgesehen, weil sie nicht geeignet wäre, zur Klärung der Voraussetzungen beizutragen, unter denen eine Revision zuzulassen ist (§ 544 Abs. 4 Satz 2 Halbs. 2 ZPO).

Fundstelle(n):
NAAAC-00166

1Nachschlagewerk: nein; BGHZ: nein; BGHR: nein