Wachstumsförderung | Deutschlandfonds startet (BMF)
Die Bundesregierung und die KfW
haben am den Deutschlandfonds gestartet. Damit wird in
Deutschland ein Rahmen geschaffen, der es privaten und kommunalen Unternehmen
erleichtert, in großem Umfang in Deutschland zu investieren.
Hierzu führt das BMF u.a. weiter aus:
Für den Deutschlandsfonds stellt der Bund öffentliche Mittel und Garantien in Höhe von rund 30 Mrd. EUR bereit. Damit sollen insgesamt Investitionen von rund 130 Mrd. EUR ausgelöst werden – als Investitionsoffensive neben dem staatlichen Sondervermögen. Die KfW übernimmt die Koordination des Deutschlandfonds und ist Ansprechpartnerin für die nationale und internationale Investorenberatung.
Zentrale Felder, in denen der Deutschlandfonds private Investitionen anregen soll, sind Industrie und Mittelstand, Wagniskapital sowie die Energieinfrastruktur. Dazu gehören beispielsweise große Zukunftsinvestitionen in neue Technologien und Produktionsanlagen, der Ausbau von Erneuerbaren Energien, Wärmenetzen und Stromnetzen, aber auch die Gewinnung von Rohstoffen und die Finanzierung von innovativen Technologien in den Bereichen Deep Tech, KI und Biotech sowie die Entwicklung von Lösungen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit.
Wer profitiert vom Deutschlandfonds? Aus welchen Bausteinen besteht er?
Genutzt werden sollen die Finanzierungsmöglichkeiten des Deutschlandfonds von Industrieunternehmen, mittelständischen Unternehmen, Start-ups, jungen Wachstumsunternehmen, privaten und kommunalen Energieversorgungsunternehmen, Unternehmen der Verteidigungs- und Rohstoffwirtschaft. Um die gesamte Breite an Bedarfen zu adressieren, ist der Deutschlandfonds kein Investmentfonds, sondern stellt eine Dachstruktur für verschiedene Bausteine dar, welche diese Bedarfe spezifisch adressieren.
Im Baustein Industrie und Mittelstand wird über den Deutschlandfonds die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen in die Wettbewerbsfähigkeit erleichtert. Dazu zählt das Absicherungsinstrument für Transformationsindustrien, mit dem Großinvestitionen der Industrie, beispielsweise in den Bereichen Stromerzeugung oder Wasserstoff, aber auch in der Automobilindustrie, bei mittelständischen Zulieferern und im Maschinenbau unterstützt werden. Mit dem Rohstofffonds werden Eigenkapital-Beteiligungen und Kredite der KfW bereitgestellt, um Vorhaben zur Gewinnung von kritischen Rohstoffen für die deutsche Wirtschaft zu finanzieren, wie z. B. die Förderung der Lithium-Gewinnung in Deutschland.
Ein Unternehmen investiert in den Ausbau von Batteriespeicheranlagen. Die KfW sichert gemeinsam mit Bankpartnern die Lieferung der Anlagen durch eine Bürgschaft ab. Dies ermöglicht dem Unternehmen ein höheres Investitionsvolumen.
Im Baustein Energie ist geplant, die Kreditaufnahme von Stromverteil- und Wärmenetzbetreibern abzusichern, damit diese ihre in den nächsten Jahren stark steigenden Investitionen in die Stromverteil- und Wärmenetze stemmen können. Im Bereich Geothermie wird das Risiko, bei Bohrungen nach unterirdischen Heißwasserquellen nicht fündig zu werden (Fündigkeitsrisiko), abgesichert. Darüber hinaus ist es angesichts der hohen Investitionsbedarfe notwendig, dass private und kommunale Energieversorgungsunternehmen über die für die Finanzierung erforderliche Eigenkapitalbasis verfügen. Hierzu wollen wir in einen Dialog mit den Bundesländern treten und arbeiten daran, dass Investoren und Energieversorger leichter zusammenfinden können.
Ein Energieversorgungsunternehmen plant die Modernisierung oder Erweiterung ihres Stromverteilnetzes. Um die Investition stemmen zu können, stellt die KfW in Zusammenarbeit mit den Hausbanken einen Kredit von bis zu 100 Mio. EUR bereit, dessen Risiken sich die KfW mit den Hausbanken teilt. Dafür bekommt die KfW eine Garantie des Bundes. Dies ermöglicht Energieversorgern, die substantiellen Investitionsbedarfe zu adressieren.
Im Baustein Start-ups und Scale-ups tritt die KfW ab sofort auch als Co-Investor auf, um zusammen mit privaten Kapitalgebern aus dem KfW Capital-Fondsportfolio direkt in Start-ups in Deutschland zu investieren. Hierfür stehen pro Investition maximal 50 Mio. EUR und insgesamt 1 Mrd. EUR bis Ende 2030 zur Verfügung. Weitere 300 Mio. EUR stehen für die Beteiligung an Kreditfonds zur Verfügung, die in den Ausbau neuartiger Industrietechnologien investieren. Zur Stärkung der Wagniskapitalfinanzierung wird der Zukunftsfonds ab 2026 aufgestockt und verstetigt.
Junge Unternehmen, beispielsweise aus dem Verteidigungssektor, erhalten Wagniskapital von Fonds, an denen die KfW sich beteiligt. So unterstützen wir die Entwicklung zukunftsfähiger Produkte und fördern Innovation.
Die neuen, zusätzlichen Mittel aus dem „Wachstums- und Innovationskapital („Zukunftsfonds II“)“ werden für Wagniskapitalfinanzierungen, insbesondere in den Bereichen DeepTech, BioTech und Sicherheit und Verteidigung sowie zur Deckung bestehender Finanzierungsbedarfe im Mittelstand eingesetzt.
Wann startet der Deutschlandfonds?
Der Aufbau des Deutschlandfonds ist stufenweise vorgesehen. Neben einem ersten Projekt im Bereich Rohstoffe starten noch im Dezember 2025 die ersten 3 Instrumente. Diese sind:
das Absicherungsinstrument für Transformationsindustrien
das Kreditprogramm zur Förderung von Geothermie-Projekten sowie
ein neues Finanzierungsinstrument für Start-ups und Scale-ups und
in einer zweiten Stufe sollen ab dem Jahr 2026 sukzessive weitere Instrumente starten. Hierzu gehören Instrumente zur Modernisierung der Energieinfrastruktur, sowie neue private Kreditfonds für Start-ups, und das Wachstums und Innovationskapital, durch welches der Zukunftsfonds aufgestockt und somit die Wagnisfinanzierung in Deutschland weiter gestärkt wird sowie Finanzierungslücken für den Mittelstand adressiert werden können. Im weiteren Ausbau wollen wir zudem die Wagnisfinanzierung von innovativen Start-ups und Scale-ups der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie über Fondsinvestitionen oder Direktbeteiligungen verstärken und die technologische Verteidigungsfähigkeit unseres Landes klar in den Fokus nehmen. Darüber hinaus wird im Bereich Verbriefungen ein weiteres Instrument zur Vertiefung des Kapitalmarktzugangs und der Finanzierungskonditionen der deutschen Wirtschaft eingerichtet.
Im weiteren Verlauf werden weitere Instrumente markt- und bedarfsgerecht aufgesetzt. So ist auch im Bausektor die Mobilisierung von privatem Kapital wichtig für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen in Deutschland. Daher hat die Bundesregierung gemeinsam mit der KfW einen Prozess gestartet, unter dem Dach des Deutschlandfonds ein neues Modul für den Wohnungsbau zu entwickeln. Dieses Modul soll die Situation am Wohnungsmarkt verbessern und private Investitionen in den Wohnungsbau forcieren.
Weitere Informationen sind auf der Website deutschlandfonds.info zusammengestellt.
Quelle: Pressemitteilung der Bundesregierung v. , u.a. abrufbar auf der Homepage des BMF (il)
Fundstelle(n):
QAAAK-06933