Suchen

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
NWB-BB Nr. 3 vom Seite 90

Die Betriebsrente als Benefit für Fachkräftegewinnung

Fehler vermeiden und Risiken erkennen

Dipl.-Kfm. Peter Schrade und Philipp Quatmann

Strategische Personalplanung wird für Arbeitgeber in Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen müssen, wenn sie nicht aufgrund von Personalmangel dauerhaft vom Markt verschwinden wollen. Übertrieben? Nein, denn ganz aktuell zeigt sich bereits, dass der Kampf um die Arbeitskräfte begonnen hat. Strategische Personalplanung umfasst ein breites Feld. Sie beginnt bereits mit den Benefits, die Mitarbeiter neben dem Gehalt an Zusatzleistungen geboten werden. Zu diesen Benefits gehören auch Leistungen für „die Zeit danach“, d. h. für die Vorrenten- und Altersrentenphase. Somit zählt neben einer Reihe von verschiedenen weiteren Arbeitgeberleistungen die betriebliche Altersversorgung (bAV) zu den Benefits, die Einfluss auf die Fachkräftebindung haben. In den meisten Mitarbeiterbefragungen wird die bAV unter den ersten drei bis vier Topthemen genannt. Trotz dieses hohen Stellenwerts der bAV für Mitarbeitende erfolgt die Umsetzung gerade in den kleinen und mittleren KMU oftmals nicht oder fehlerhaft und damit risikobehaftet für Unternehmen und Arbeitgeber. Im Folgenden erfahren Sie, an welchen Stellen sich die Schwachstellen befinden, mit welchen einfachen Tools Risiken erkannt werden können und wo Handlungsbedarf besteht.

Kernaussagen
  • Strategische Personalplanung schafft Erfolge bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung.

  • Betriebliche Altersversorgung muss aktiv von der Geschäftsleitung begleitet werden, um zum Erfolgsmodell für alle Seiten zu werden.

  • Haftungsrisiken der bAV können nur bei aktiver Umsetzung und durch Begleitung von Fachberatern minimiert werden.

  • Eigene, speziell auf das Unternehmen abgestimmte bAV-Konzepte schaffen deutlich höhere Rentenleistungen und damit Überschüsse bzw. Reserven beim Arbeitgeber.

I. Ausgangslage: Demografischer Wandel und „neue“ Unternehmenskultur

Fachkräftemangel und Konzepte zur Mitarbeiterbindung zählen zu den Themen, die Arbeitgeber und Personalverantwortliche aktuell stark beschäftigen. Die Ursachen dieser Entwicklung, die nach der Corona-Pandemie noch deutlich an Fahrt zugenommen hat, sind in verschiedenen begründeten Veränderungen der Gesellschaft zu finden.

Eine der wichtigsten Ursachen liegt sicherlich im demografischen Wandel: Laut Statistischem Bundesamt ist in der Bundesrepublik Deutschland (Stand: ) die Anzahl der unter 25-Jährigen im Vergleich zu den über 25-Jährigen signifikant niedriger und macht einen deutlich kleineren Anteil an der Gesamtbevölkerung aus. Zusätzlich wird der Anteil der Bevölkerung, der sich im Rentenalter befindet, in den nächsten Jahren immer größer.

Der demographische Wandel führt dazu, dass Unternehmen sich mehr und mehr mit strategischer Personalplanung befassen müssen. Strategische Ausrichtung allein auf die Produktion- und Vertriebsstrukturen wird in der Zukunft nicht mehr ausreichen, um Unternehmen lebensfähig zu halten.

Wie der Ökonom Peter Drucker sagte: „culture eats strategy for breakfast“Unternehmenskultur ist wichtiger als Unternehmensstrategie. Wirtschaftswissenschaftler haben schon früh erkannt, dass eine gute, positive Unternehmenskultur sehr wichtig für den Erfolg und Bestand von Unternehmen ist. Mitte des letzten Jahrhunderts hatten wir genügend Arbeitskräfte. Die Situation hat sich jedoch durch die demografische Entwicklung nicht nur in Deutschland, sondern insgesamt in Europa deutlich verändert.

Für die Generation Y hat das Gehalt nicht mehr dieselbe hohe Bedeutung wie für die vorausgehenden Jahrgänge. Vielmehr gewinnen zusätzliche Benefits zunehmend an Bedeutung. Für die Generation Y wie auch die Generation Z stellen flexible Arbeitszeitmodelle ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Arbeitsplätzen dar. Die Generation Z beschäftigt sich des Weiteren wieder deutlich mehr mit Risikomanagement. Hierzu gehört insbesondere die finanzielle Absicherung der ZuS. 91kunft und damit ein Interessengebiet, das bisher vorwiegend älteren Arbeitnehmern vorbehalten war.

Damit gewinnt die betriebliche Altersversorgung an Bedeutung. Analysen von StepStone zeigen, dass die bAV unter den Top 3 der wichtigsten Benefits bei Arbeitnehmern rangiert.

Warum reagieren Arbeitgeber nur sehr zurückhaltend bei dem Thema „Betriebliche Altersversorgung“? Die Praxis zeigt, dass oftmals Unwissenheit eine Kernursache ist. Mitarbeiter-Benefits werden nur sporadisch eingesetzt, kaum kommuniziert und bei der bAV halten sich viele Arbeitgeber nur an Mindeststandards. Darüber hinaus wird die Bedeutung dieser Benefits für die Mitarbeitenden oftmals unterschätzt. Die betriebliche Altersversorgung wird nicht als Instrument eingesetzt, sondern als reines „Muss“ oder „notwendiges Übel“ wahrgenommen. So werden oftmals nur Versicherungsprodukte vermittelt, ohne klares Konzept.

Dieser Beitrag befasst sich schwerpunktmäßig mit der bAV als Betriebsrente, die einen echten Mehrwert für Arbeitnehmer und Arbeitgeber schafft.

Literatur-Tipps

In folgenden Beiträgen werden weitere Mitarbeiter-Benefits beschrieben:

II. Unterschätze Kosten ohne strategisches Personalbindungsinstrument

Zwischen Personalern und Betriebswirtschaftlern bestehen oftmals unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der möglichen Benefits für Arbeitnehmer. Während viele Personalchefs gerne einen bunten Strauß verschiedener Möglichkeiten bieten möchten, haben die Betriebswirte das Problem der Ausgaben bzw. der Wirtschaftlichkeit im Visier.

Preis:
€15,00
Nutzungsdauer:
30 Tage

Seiten: 10
Online-Dokument

Die Betriebsrente als Benefit für Fachkräftegewinnung

Erwerben Sie das Dokument kostenpflichtig.

Testen Sie kostenfrei eines der folgenden Produkte, die das Dokument enthalten:

NWB MAX
NWB Betriebswirtschaftliche Beratung
Wählen Sie das für Ihre Bedürfnisse passende NWB-Paket und testen Sie dieses kostenfrei
Jetzt testen