NWB Sanieren Nr. 1 vom Seite 1

Beurteilung der Fortführungsannahme

Ruth Sterzinger | Redakteurin | nwb-sanieren-redaktion@nwb.de

Wir beginnen das Jahr mit einem Blick ins Insolvenzrecht: „Praktische Probleme der Zuständigkeitsverteilung in Insolvenzverfahren“ sind im Fokus des Beitrages von Professor Ulrich Keller . Am Insolvenzgericht sind verschiedene Akteure tätig – Richter, Rechtspfleger und Urkundsbeamte der Geschäftsstelle. Die Zuständigkeitsverteilung zwischen diesen kann in Einzelfragen streitig sein, auch weil persönliche Befindlichkeiten, die Sorge um den eigenen Besitzstand und auch die Frage der Deutungshoheit eine große Rolle spielen. Für die Beteiligten des Verfahrens sind die Fragen der sogenannten funktionellen Zuständigkeit relevant, wenn die Unwirksamkeit einer Entscheidung im Raum steht, weil eine unzuständige Person entschieden hat. Es wäre sehr hilfreich, wenn der Gesetzgeber an einigen Stellen, etwa zur Frage der Massezugehörigkeit einzelner Vermögenswerte, zur Feststellung sogenannter deliktischer Forderungen oder zur Reichweite der Restschuldbefreiung klare Zuständigkeiten benennen würde …

Im ersten Teil ihres Beitrags zur „Beurteilung der Fortführungsannahme“ (, NWB CAAAJ-77221) wurden die organisatorischen Voraussetzungen für die Steuerberaterkanzlei und die relevanten Risiken, die aus der Betreuung von Krisenmandanten be- bzw. entstehen, erläutert. Im nun vorliegenden zweiten Teil erläutern Anne und Cornelius Nickert die Beurteilung der Fortführungsprognose. Der Beitrag geht „Schritt für Schritt“ die Aufgaben des Steuerberaters durch und zusätzlich auch auf die notwendige Dokumentation der Beurteilung ein. Zuletzt werden die Warn- und Hinweispflichten des Steuerberaters in diesem Zusammenhang dargestellt.

Die „Sanierung im digitalen Zeitalter“ ist das Thema der Beitragsreihe der Professores Andreas Crone und Christian Jung. Der veröffentlichte Beitragsteil behandelt das Sanierungsrisiko (IT-)Geschäftsprozesse. (IT-)Geschäftsprozesse umfassen alle relevanten Abläufe und Strukturen, die notwendig sind, um für Kunden Dienstleistungen und Produkte bereitzustellen. Diese Prozesse sind nicht nur für die interne Organisation wichtig, sondern auch für die Interaktion mit externen Partnern, Kunden und anderen Stakeholdern entscheidend. Mangelnde Optimierung oder veraltete Systeme oder Prozesse können die Reaktionsfähigkeit und Resilienz des Unternehmens erheblich schwächen und dadurch den Unternehmens- und in der Krise den Sanierungserfolg gefährden. Damit das Ihren Mandanten nicht passiert, stellen die beiden Autoren die wichtigsten Maßnahmen detailliert vor.

Mit besten Grüßen,

Ruth Sterzinger

Fundstelle(n):
NWB Sanieren 1/2025 Seite 1
PAAAJ-82904