PiR Nr. 11 vom Seite 353

Schwerpunkt: IFRS 17 für Nicht-Versicherer

Christoph Linkemann | Verantw. Redakteur | pir-redaktion@nwb.de

Liebe Leserinnen und Leser,

seit Anfang des Jahres ist IFRS 17 zu Versicherungsverträgen in Kraft und ersetzt die bisherigen Regelungen des IFRS 4. Der Anwenderkreis ist dabei keineswegs auf Versicherungsunternehmen beschränkt, sondern betrifft alle Unternehmen, die Verträge anbieten, die die Definition eines Versicherungsvertrags erfüllen. Versicherungsverträge sind dabei solche, bei denen die Cashflows vom Eintritt eines künftigen Ereignisses abhängen, von dem die andere Vertragspartei nachteilig betroffen ist, die hierdurch verursachten Schwankungen der Cashflows auf nicht-finanzielle Risiken zurückgehen und das übernommene Versicherungsrisiko signifikant ist. Neben der zum Teil aufwendigen Analyse der angebotenen Verträge eines Unternehmens liegt die besondere Herausforderung in den mit IFRS 17 neu eingeführten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die gute Nachricht ist dabei, dass Industrie- und Handelsunternehmen häufig einen vereinfachten Ansatz wählen können, den Prämienallokationsansatz. In dieser Ausgabe widmen sich WP/StB Matthias Behrens und WP Dr. Holger Meurer ab dem neuen IFRS 17 und gehen neben den Grundzügen des Standards auf die Bewertung ein und unterlegen ihre Darstellung mit instruktiven Beispielen. Einer der wesentlichen Analyseschritte bei der Identifikation der Versicherungsverträge sind Wesentlichkeitsüberlegungen, um den Stakeholdern entscheidungsnützliche Informationen zu vermitteln. Ergänzend zum Beitrag von Behrens und Meurer widmen sich in der Rubrik Kompaktwissen ab Jana Michel und Mario Möbus schwerpunktmäßig diesem Schritt.

Ebenfalls mit Wesentlichkeitsbetrachtungen befasst sich Dr. Josef Baumüller in seinem Beitrag zu den unternehmensspezifischen Angaben in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Denn auch hier ist die Wesentlichkeit ein zentrales Prinzip, auf dessen Grundlage die berichtspflichtigen Inhalte durch die Unternehmen selbst identifiziert werden müssen. Die dazu relevanten Anforderungen der ESRS sowie die Folgen hierfür für den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse lesen Sie ab .

Außerdem in diesem Heft: Beim IASB stehen Änderungen bei den immateriellen Vermögenswerten sowie der Kapitalflussrechnung und des Ergebnisausweises im Arbeitsprogramm. In der Rubrik Pro & Contra diskutieren Prof. Dr. Andreas Haaker und WP/StB Stefan Schaden ab gangbare Alternativen zur bisher angedeuteten Ausweitung des Aktivierungspotenzials in den Bereichen Kapitalflussrechnung oder Ergebnisausweis. Einen Blick „down under“ wirft WP Prof. Dr. Daniel T. Fischer und analysiert einen australischen Forschungsbericht zur Bilanzierung von Kryptowerten. Der Praxisfall von WP/StB Dr. Norbert Lüdenbach auf dreht sich diesmal um den befreienden Abschluss einer Investmentgesellschaft.

Beste Grüße

Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
PiR 11/2023 Seite 353
IAAAJ-51402