Der Jahresabschluss 2022: ein ganz besonderer Jahrgang
Mit dieser Ausgabe 24 schließt der Jahrgang 2022, und es bietet sich an, einen ersten Rückblick vorzunehmen. Begann das Jahr noch vergleichsweise optimistisch mit der begründeten Hoffnung, dass die Corona-Pandemie langsam bewältigt werden könnte, hat spätestens Ende Februar der russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Hoffnungen auf eine Fortsetzung dieses Optimismus zunichte gemacht. Es mutet immer noch ein wenig seltsam an, angesichts des Leids und der Zerstörung in der Ukraine, die wirtschaftlichen Verwerfungen in der Mitte Europas zu thematisieren, gleichwohl sind sie eine Realität, der wir uns alle stellen müssen. Die meisten Unternehmen werden zum Jahreswechsel ihre obligatorische Bilanz ziehen und dann sehr direkt feststellen, welche mittelbaren und unmittelbaren Folgen eine Gesamt-Inflationsrate von mehr als 10 % und eine Vervielfachung der Energiekosten in ihren Jahresabschlüssen nach sich ziehen, wie sich die Beeinträchtigungen der internationalen Lieferketten auswirken oder, ganz praktisch, in welchem Umfang die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werthaltig sind. BBK-Stammautor WP/StB Klaus Wiechers richtet ab daher seinen Fokus auf die zahllosen Unwägbarkeiten des Jahresabschlusses 2022, die teilweise erheblichen materiellen Einfluss auf das Zahlenwerk haben. Dabei geht er nicht nur auf die einzelnen Abschlusspositionen ein, sondern beschreibt auch die Besonderheiten bei der Erstellung des Anhangs und des Lageberichts. Denn gerade der Risikobericht birgt in diesem Jahr allerhand Fallstricke.
Eine der komplexeren Bilanzpositionen dürften die Beteiligungen sein und die Frage, ob die Wertansätze handelsrechtlich beibehalten werden können. Für 2022 spielt dabei das extrem veränderte Zinsumfeld eine besondere Rolle, das über die Kapitalisierung der Cashflows unmittelbar auf die Unternehmenswerte wirkt. Prof. Dr. Henner Klönne erläutert in seinem Beitrag ab die Auswirkungen der hohen Inflation und der steigenden Zinsen auf die Beteiligungsbewertung und inwieweit in den Planungsrechnungen die unternehmensindividuellen Inflationsraten zu berücksichtigen sind. Er beschreibt zudem den gestiegenen Basiszins und ob dieser die höheren Inflationsraten schon kompensieren kann und wie sich die Marktrisikoprämie auswirkt.
Außerdem [i]Redaktion und Verlag wünschen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! lesen Sie in dieser Ausgabe im Buchführungs-Seminar von StB Karl-Hermann Eckert ab alles Wissenswerte zur umsatzsteuerlichen Behandlung der Dienstleistungskommission. In seiner Rubrik Update Sozialversicherung stellt diesmal die neuen Grenzwerte für 2023 vor und geht dabei aber insbesondere ein auf die Ausweitung des Übergangsbereichs und die Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze.
Beste Grüße
Christoph Linkemann
Fundstelle(n):
BBK 2022 Seite 1121
NWB EAAAJ-28859