BBK Nr. 6 vom Seite 257

Trauer um Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann

Nach langer Krankheit ist Wolf-Dieter Hoffmann am verstorben. Er hinterlässt eine große Lücke, vor allem bei seiner Frau, den Söhnen, Enkeln und weiteren Familienangehörigen, aber auch bei Freunden und Mitstreitern und nicht zuletzt auch in der Gemeinde der Rechnungsleger, Prüfer und Steuerexperten.

Der am geborene Wolf-Dieter Hoffmann hat an einem altsprachlichen Gymnasium eine frühe humanistische Bildung genossen, die ihn in seinem weiteren Lebensweg sehr geprägt hat. Von 1962 bis 1966 studierte er Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und promovierte später bei Alois Oberhauser. Es folgten die Examen zum Steuerberater (1971) und Wirtschaftsprüfer (1975). Aus der (jetzigen) KPMG trat er 1992 als Partner aus und machte sich mit der Sozietät Rüsch/Hoffmann/Sauter in Freiburg selbständig. Der Freiburger Universität blieb Wolf-Dieter Hoffmann mit Lehraufträgen am Lehrstuhl für betriebswirtschaftliche Steuerlehre verbunden; 2004 wurde er zum Honorarprofessor ernannt.

Schon sehr früh hat Wolf-Dieter Hoffmann begonnen, sich fachliterarisch zu Wort zu melden. Sein Werk umfasst mehr als 1.000 Aufsätze und Urteilsanmerkungen, er ist unter anderem gemeinsam mit Norbert Lüdenbach Herausgeber und Verfasser des Haufe IFRS-Kommentars und des NWB Kommentars Bilanzierung sowie Herausgeber der NWB-Zeitschriften StuB und PiR.

„Hoffmanns [i]Hoffmann, Related Party im Koi-Karpfen-Teich, PiR 2/2017 S. 62 NWB KAAAG-36431 Erzählungen“ lautete nicht ohne Grund der Titel von Norbert Lüdenbachs Editorial der PiR-Festschrift zum 65. Geburtstag von Wolf-Dieter Hoffmann im November 2007. Denn ihn zu lesen war stets eine Quelle der Inspiration und zugleich großes Vergnügen. Wie kaum einem anderen aus der schreibenden Zunft ist es Wolf-Dieter Hoffmann gelungen, auch komplizierteste Sachverhalte verständlich zu machen und auf ihren Kern herunterzubrechen, immer auf dem soliden Fundament tragender Bilanzierungs- und Besteuerungsprinzipien, und bürstete die „herrschende Meinung“ auch gerne gegen den Strich. Das war nicht nur meinungsfreudig, sondern auch meinungsbildend.

Sehr schön illustriert dies einer seiner letzten Beiträge für die Zeitschrift PiR: In einem Praxisfall ging es um den (verlorenen) Aufwand einer AG für die Heizung eines Koi-Karpfen-Teichs des Vorstandsvorsitzenden und warum die ob des Salärs insgesamt unwesentlich erscheinenden Kosten von 100.000 € gleichwohl eben nicht unwesentlich sind, sondern eine explizite Berichtspflicht im IFRS-Konzernabschluss auslösen.

Nun ist Wolf-Dieter Hoffmann verstummt. Er wird uns fehlen.

Carsten Theile

Fundstelle(n):
BBK 2017 Seite 257
NWB XAAAG-39892