BFH Beschluss v. - V B 128/12

Beschwerde gegen einen Verweisungsbeschluss des FG; Unstatthaftigkeit einer außerordentlichen Beschwerde im Finanzgerichtsprozess

Gesetze: FGO § 2, FGO § 62 Abs. 2, FGO § 62 Abs. 4, FGO § 128 Abs. 3, FGO § 132, FGO § 133a, GVG § 17a Abs. 4 Satz 4, StBerG § 3 Nr. 2,StBerG § 3 Nr. 3, GG Art. 95 Abs. 1

Instanzenzug:

Gründe

1 I. Der Kläger und Beschwerdeführer (Kläger) wendet sich im Wege einer „Ausnahmebeschwerde” gegen den mit dem die Klage wegen Untersagung einer Zeugenaussage in einem Strafverfahren mangels Finanzrechtswegs an das Oberlandesgericht . verwiesen worden ist. Die Beschwerde wurde nicht zugelassen.

2 II. Die Beschwerde ist unzulässig und durch Beschluss zu verwerfen (§ 128 Abs. 3, § 132 der FinanzgerichtsordnungFGO—).

3 1. Die vom Kläger eingelegte Beschwerde ist nicht statthaft.

4 a) Nach § 17a Abs. 4 Satz 4 des Gerichtsverfassungsgesetzes steht den Beteiligten die Beschwerde gegen einen Verweisungsbeschluss des FG (oberes Landesgericht nach § 2 FGO) an den Bundesfinanzhof —BFH— (oberster Gerichtshof des Bundes nach Art. 95 Abs. 1 des Grundgesetzes) nur zu, wenn sie in dem Beschluss zugelassen worden ist. Das FG hat in dem angefochtenen Beschluss die Beschwerde jedoch nicht zugelassen.

5 b) Eine „Ausnahmebeschwerde” gegen die Nichtzulassung der Beschwerde im Beschluss des FG sieht die FGO nicht vor. Auch eine außerordentliche Beschwerde wegen sogenannter greifbarer Gesetzwidrigkeit ist in Finanzgerichtsprozessen seit Inkrafttreten des § 133a FGO zum durch das Anhörungsrügengesetz vom (BGBl I 2004, 3220) als außerordentlicher, gesetzlich nicht geregelter Rechtsbehelf generell nicht mehr statthaft (z.B. BFH-Beschlüsse vom VIII B 181/05, BFHE 211, 37, BStBl II 2006, 188; vom IV S 13/06 (PKH), BFHE 216, 511, BStBl II 2007, 468).

6 2. Zudem muss sich jeder Beteiligte, sofern es sich nicht um eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder um eine Behörde handelt, vor dem BFH durch einen Rechtsanwalt, Steuerberater, Steuerbevollmächtigten, Wirtschaftsprüfer oder vereidigten Buchprüfer bei der Einleitung des Verfahrens als Prozessbevollmächtigten vertreten lassen; zur Vertretung berechtigt sind auch Gesellschaften i.S. des § 3 Nr. 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch solche Personen handeln (§ 62 Abs. 4 i.V.m. Abs. 2 Satz 1 FGO). Im Streitfall ist die Beschwerde nicht von einer solchen Person oder Gesellschaft eingelegt worden.

Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:

Fundstelle(n):
BFH/NV 2013 S. 1611 Nr. 10
EAAAE-43246