BMF - IV D 2 -S 7100/08/10009 : 001 BStBl 2011 I S. 582

Umsatzsteuer; Übertragung immaterieller Wirtschaftsgüter (z. B. Firmenwert, Kundenstamm)

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In seinem  -  BStBl 2011 II S. 559 hat der EuGH ausgeführt, dass die Übertragung von Lebensrückversicherungsverträgen eine sonstige Leistung und keine Lieferung darstellt. Bei diesen Verträgen handele es sich zum einen nicht um körperliche Gegenstände i. S. d. Artikels 5 Abs. 1 der 6. EG-Richtlinie (entspricht Artikel 14 Abs. 1 MwStSystRL). Zum anderen sei die Übertragung von Verträgen als Abtretung eines unkörperlichen Gegenstands nach Artikel 6 Abs. 1 Unterabs. 2 1. Anstrich der 6. EG-Richtlinie (entspricht Artikel 25 Buchst. a MwStSystRL) und damit als sonstige Leistung zu beurteilen.

Das Urteil hat auch Auswirkungen auf die Übertragung anderer immaterieller Wirtschaftsgüter wie z. B. eines Firmenwerts oder eines Kundenstamms. Die Übertragung solcher immaterieller Wirtschaftsgüter ist ebenfalls eine sonstige Leistung im Sinne des § 3 Abs. 9 Satz 1 UStG.

Unter Bezugnahme auf das Ergebnis der Erörterungen mit den obersten Finanzbehörden der Länder wird der (BStBl 2010 I S. 846), der zuletzt durch das (2011/0463172) - BStBl 2011 I S. 581, geändert worden ist, wie folgt geändert:

Abschnitt 3.1 Abs. 4 Satz 2 wird wie folgt gefasst:

2Als sonstige Leistungen kommen insbesondere in Betracht: Dienstleistungen, Gebrauchs- und Nutzungsüberlassungen - z.B. Vermietung, Verpachtung, Darlehensgewährung, Einräumung eines Nießbrauchs, Einräumung, Übertragung und Wahrnehmung von Patenten, Urheberrechten, Markenzeichenrechten und ähnlichen Rechten -, Reiseleistungen im Sinne des § 25 Abs. 1 UStG, Übertragung immaterieller Wirtschaftsgüter wie z.B. Firmenwert, Kundenstamm oder Lebensrückversicherungsverträge (vgl. , BStBl 2011 II S. 559), der Verzicht auf die Ausübung einer Tätigkeit (vgl. , BStBl 2004 II S. 854, vom , BStBl 2007 II S. 66, und , BStBl 2007 II S. 187) oder die entgeltliche Unterlassung von Wettbewerb (vgl. , BStBl 2004 II S. 472).„

Die Grundsätze dieses Schreibens sind in allen offenen Fällen anzuwenden. Aus Vereinfachungsgründen wird es jedoch nicht beanstandet, wenn der Unternehmer die Übertragung solcher immaterieller Wirtschaftsgüter, die vor dem vorgenommen wird, abweichend hiervon als Lieferung behandelt (vgl. Abschnitt 24 Abs. 1 Satz 2 UStR 2008).

BMF v. - IV D 2 -S 7100/08/10009 : 001


Fundstelle(n):
BStBl 2011 I Seite 582
BB 2011 S. 1557 Nr. 25
DStR 2011 S. 8 Nr. 24
DStZ 2011 S. 501 Nr. 14
GStB 2011 S. 225 Nr. 7
GStB 2011 S. 35 Nr. 9
StB 2011 S. 224 Nr. 7
StBW 2011 S. 592 Nr. 13
UR 2011 S. 558 Nr. 14
UStB 2011 S. 209 Nr. 7
UVR 2011 S. 198 Nr. 7
WPg 2011 S. 641 Nr. 13
KAAAD-85225