Abgabenordnung Praktikerkommentar
2019
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§ 191 Haftungsbescheide, Duldungsbescheide
Verwaltungsanweisungen
AEAO zu § 191 (Anh. III.1)
I. Allgemeines
1Die Vorschrift regelt die Inanspruchnahme durch Haftungs- und Duldungsbescheide, wenn jemand für die Erfüllung einer fremden Steuerschuld mit seinem eigenen Vermögen kraft Gesetzes einzustehen hat (Haftungsschuldner = Steuerpflichtiger i. S. des § 33 Abs. 1) bzw. in den Fällen, in denen jemand kraft Gesetzes die Vollstreckung wegen einer Steuer in bestimmte Mittel oder Gegenstände, die seiner Verwaltung unterliegen oder in seinem Eigentum stehen, zu dulden hat (Duldungspflichtiger = Steuerpflichtiger i. S. des § 33 Abs. 1 i. V. m. §§ 34, 35) und es eines Duldungstitels überhaupt bedarf (§ 77 Rz. 4).
2Ein Haftungs- bzw. Duldungsbescheid nach § 191 kommt folglich nur bei Vorliegen gesetzlich geregelter Haftungs- bzw. Duldungstatbestände in Betracht. Diese sind nicht nur in den §§ 69–77 und den Einzelsteuergesetzen [u. a. §§ 10b Abs. 4 Satz 2, 42d, 44 Abs. 5, 48a Abs. 3 (vgl. hierzu BMF, BStBl I 2001, 804), 50a Abs. 5 EStG (zu Zweifeln des BFH an der Vereinbarkeit der Haftung nach dieser Vorschrift mit dem EG-Vertrag vgl. BFH/NV 2004, 1171); § 20 Abs. 3 u. 5 ErbStG; §§ 13c, 13d (vgl. hierzu BMF-Schrb., BStBl I 2004, 514), § 25d UStG] zu finden, sondern ergeben sich auch aus den Vorschriften de...BStBl II 1986, 156BStBl II 2015, 119BStBl II 1983, 398BStBl II 1988, 313BGBl I 1999, 2601 ff.BStBl II 1986, 383BStBl II 2007, 600BStBl II 2002, 73BStBl II 2015, 119