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Irrungen und Wirrungen in der Steuerlatenzrechnung nach dem BilMoG
Latente Steuern
[i]Theile, Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, NWB Verlag, Herne 2009. Erscheint vorraus. Juni 2009. ISBN: 978-3-482-57562-4 [i]NWB Kompakt-Seminar: Das neue HGB-Bilanzrecht Eines der wenigen wirklich umstrittenen Bilanzierungsgebiete im BilMoG-Gesetzgebungsverfahren betraf die bilanzielle Abbildung der latenten Steuern im Einzelabschluss, insbesondere den Ausweis eines Aktivpostens und dort wiederum den auf steuerlichen Verlustvorträgen beruhenden. Weniger systematisch begründet, sondern eher den Anwenderinteressen folgend, ist es am Schluss bei einem Aktivierungswahlrecht geblieben, das durch eine spezifische Anhangangabe flankiert wird. Daraus ist eine unbeabsichtigte Gemengelage entstanden, die einerseits neue bilanzpolitische Möglichkeiten eröffnet, andererseits unerwartete Zusatzbelastungen für einen Teilbereich der Anwender mit sich bringt.
I. Überblick über den Gesetzesinhalt
1. Das Hin und Her im Gesetzgebungsverfahren
[i]Neues HGB-Rechnungslegungsrecht sollte IFRS-Standards erreichenSchon das Bilanzrichtliniengesetz hat sich auf der Grundlage der 4. EG-RL (Bilanzrichtlinie) mit der Steuerlatenzrechnung zu befassen gehabt und auf dieser Grundlage das Wahlrecht zur Aktivierung und die Pflicht zur Passivierung von Steuerlatenzen nach § 274 HGB a. F. normiert. Die Vorgabe der EG-Richtlinie besteht weiter, sie war nach den konzeptionellen Vorgaben der BilMoG-Verfasser allerdings qua...