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Grundlagen - Stand: 26.03.2020

Jahresabschlussanalyse 7: Analyse der Erfolgslage

Prof. Dr. Mathias Graumann
Literatur

Adler/Düring/Schmaltz, Rechnungslegung und Prüfung der Unternehmen, 6. Aufl., Stuttgart 1997
Baetge/Kirsch/Thiele, Bilanzanalyse, 2. Aufl., Düsseldorf 2004
Brösel, Bilanzanalyse, 16. Aufl., Berlin 2017
Coenenberg/Haller/Schultze, Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, 25. Aufl., Stuttgart 2018
Fink/Heyd, Änderung von Umsatzdefinition und GuV-Struktur mit dem BilRUG, StuB 2015, S. 611 ff.
Gräfer/Wengel, Bilanzanalyse, 14. Aufl., Herne 2019
Graumann, Controlling - Begriff, Elemente, Methoden und Schnittstellen, 5. Aufl., Herne 2018
Graumann, Kostenrechnung und Kostenmanagement, 6. Aufl., Herne 2017
Graumann, Wirtschaftliches Prüfungswesen, 5. Aufl., Herne 2017
Grottel u. a. (Hrsg.), Beck'scher Bilanz-Kommentar – Handels- und Steuerbilanz, 11. Aufl., München 2018
Hirschberger/Sulzberger, Ausweitung der Umsatzerlöse durch das BilRUG, BBK 2016, S. 275 ff.
Küting/Weber, Die Bilanzanalyse, 11. Aufl., Stuttgart 2015
Lüdenbach/Freiberg, Konzept und ABC der Umsatzerlöse nach BilRUG, StuB 2016, S. 43 ff.
Peemöller, Bilanzanalyse und Bilanzpolitik, 3. Aufl., Wiesbaden 2003
Zwirner, Auswirkungen des BilRUG auf Kennzahlen, BC 2016, S. 376 ff.

In zwölf Grundlagen-Beiträgen werden anhand eines durchgängigen Fallbeispiels Ideen, Methoden, praktische Umsetzung sowie die besonders wichtige Interpretation der Kennzahlen praxisnah erläutert.

1. Ausgangsdaten

493Unter Bezugnahme auf das in Kapitel IV vorgestellte durchgängige Fallbeispiel sind für die Analyse der Erfolgslage folgende Daten relevant:

494Die Bilanz zum 31.12.20t2 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Aktiva (Mio. €)
Passiva (Mio. €)
Position
20t2
20t1
Position
20t2
20t1
A.
Anlagevermögen
224,0
210,0
A.
Eigenkapital
123,0
116,0
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
40,0
46,0
I.
Gezeichnetes Kapital
50,0
50,0
II.
Sachanlagen
152,0
138,0
II.
Kapitalrücklage
15,0
15,0
III.
Finanzanlagen
32,0
26,0
III.
Gewinnrücklagen
58,0
51,0
B.
Umlaufvermögen
316,0
290,0
B.
Rückstellungen
87,0
90,0
I.
Vorräte
134,0
126,0
1.
Pensionsrückstellungen
32,0
29,0
II.
Forderungen aus LuL
(alle kurzfristig)
126,0
112,0
2.
Sonstige Rückstellungen
55,0
61,0
III.
Sonstige Vermögens-
gegenstände
30,0
30,0
C.
Verbindlichkeiten
330,0
294,0
IV.
Liquide Mittel
26,0
22,0
1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(davon kurzfristig)
216,0

(136,0)
198,0

(123,0)
2.
Verbindlichkeiten aus LuL (alle kurzfristig)
92,0
84,0
3.
Sonstige Verbindlichkeiten (alle kurzfristig)
22,0
12,0
Summe Aktiva
540,0
500,0
Summe Passiva
540,0
500,0

Hinweis

Bei dem Beispielunternehmen soll es sich um ein Maschinenbauunternehmen handeln. Folglich können für Zwecke der nachfolgenden Kennzahlenanalyse die üblichen Bilanzrelationen des verarbeitenden Gewerbes Anwendung finden.

495Die Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1.1. – 31.12.20t2 lautet:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Position (Mio. €)
20t2
20t1
Umsatzerlöse
1.020,0
944,0
-
-
-
-
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
442,0
315,0
40,0
182,0
402,0
306,0
38,0
168,0
=
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
41,0
30,0
-
Zinsaufwendungen
14,0
12,0
=
Ergebnis vor Steuern (EBT)
27,0
18,0
-
Steuern vom Einkommen und Ertrag
9,0
6,0
=
Ergebnis nach Steuern
18,0
12,0

496Dem Anhang sind folgende weitere analyserelevante Angaben zu entnehmen:

  • Die Bilanz wurde nach Gewinnverwendungsbeschluss aufgestellt. D. h., das in der GuV ausgewiesene Ergebnis nach Steuern wurde in Höhe der in der Bilanz ausgewiesenen Beständedifferenz der Gewinnrücklagen in diese eingestellt und in Höhe des verbleibenden Betrags an die Anteilseigner ausgeschüttet. Von einem Gewinnvortrag wird hier abgesehen.

  • Es wurden jahresdurchschnittlich in 20t2 4.920 und in 20t1 4.840 Mitarbeiter in VZÄ beschäftigt.

  • Der Steuersatz vom Einkommen und Ertrag beträgt 33 %.

497Zur Bildung der Strukturbilanz muss lediglich das Fremdkapital nach Fristigkeiten aufgegliedert werden. Das Eigenkapital wird zur Gänze als langfristiges Kapital angenommen. Dies ist plausibel, da die Bilanz nach Gewinnverwendung aufgestellt wurde.

498Die Aktivseite kann komplett in die Strukturbilanz übernommen werden. Es soll angenommen werden, dass weder Entwicklungskosten noch sonstige Bilanzierungshilfen (z. B. latente Steuern) aktiviert wurden, sodass keine Korrekturmaßnahmen erforderlich sind. Auch für das wirtschaftliche Eigenkapital ergeben sich keine Änderungen, es entspricht dem bilanziellen Eigenkapital.

499Es betragen für 20t2 das

  • langfristige Fremdkapital: 32,0 + 80,0 = 112,0 (Vorjahr: 29,0 + 75,0 = 104,0) und das

  • kurzfristige Fremdkapital: 55,0 + 136,0 + 92,0 + 22,0 = 305,0 (Vorjahr: 61,0 + 123,0 + 84,0 + 12,0 = 280,0).

500Die Strukturbilanz lautet wie zuvor:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Aktiva (Mio. €)
Passiva (Mio. €)
Position
20t2
20t1
Position
20t2
20t1
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
(davon FUV)
224,0
316,0
182,0
210,0
290,0
164,0
Eigenkapital
Langfr. Fremdkapital
Kurzfr. Fremdkapital
123,0
112,0
305,0
116,0
104,0
280,0
Summe Aktiva
540,0
500,0
Summe Passiva
540,0
500,0

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