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Beginn der Festsetzungsfrist bei Kenntnis des Erben über den Erwerb von Todes wegen
Bekanntlich verdient in Erbschaft- und Schenkungsteuerfällen die Frage der Festsetzungsverjährung eine besondere Beachtung. Der Berater hat den Sachverhalt und den zeitlichen Ablauf vollständig zu erfassen, um zu einer sachgerechten Lösung zu gelangen. In den Fällen, in denen nach erstmaligem Erlass eines Erbschaftsteuerbescheids (erstmals) ein Testament aufgefunden wird, sind verfahrensrechtliche Kenntnisse des Steuer- und Zivilrechts zwingend erforderlich, um den Mandanten pflichtgemäß zu beraten.
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[i]FG Düsseldorf, Urteil v. 29.6.2022 - 4 K 896/20 Erb, NWB NAAAJ-20444 Das FG Düsseldorf hatte sich in seinem Urteil v. - 4 K 896/20 Erb (NWB NAAAJ-20444) mit der Frage der (sicheren) Kenntnis über einen Erwerb von Todes wegen und dem Beginn der Festsetzungsfrist nach § 170 Abs. 5 Nr. 1 AO beschäftigt. Nach ursprünglicher Erteilung eines Erbscheins und Erbschaftsteuerfestsetzung fand der Kläger nachträglich ein Testament auf, in dem er zum Alleinerben eingesetzt worden war. Nach Testamentseröffnung kam es zu einem Streit über die Wirksamkeit des Testaments. Das beklagte Finanzamt erlangte von dem Testam...