BBK Nr. 17 vom Seite 785

Anlage- oder Umlaufvermögen: Bilanzpolitik bei der Zuordnung von Wertpapieren

Christoph Linkemann | verantw. Redakteur | bbk-redaktion@nwb.de

Als Anlagevermögen zu klassifizieren sind Vermögensgegenstände, die dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, so § 247 Abs. 2 HGB. Im Umkehrschluss sind alle anderen Vermögensgegenstände Umlaufvermögen. Die Zuordnung hat Konsequenzen für die Bewertung: strenges Niederstwertprinzip für das Umlaufvermögen, gemildertes Niederstwertprinzip für das Anlagevermögen. Während die Umgliederung von Sachanlagevermögen ins Umlaufvermögen ein eher seltener Geschäftsvorfall ist, sieht dies bei den sonstigen Wertpapieren anders aus. Denn aufgrund der konzeptionellen Bewertungsunterschiede lässt sich mit einer Umwidmung der Wertpapiere vom Umlauf- ins Anlagevermögen ein vielleicht drohender Abwertungsbedarf umgehen. Das IDW hat nun seinen Hinweis zur Rechnungslegung „Zugangsklassifizierung und Umwidmung von Wertpapieren nach HGB“ aktualisiert; BBK-Herausgeber Prof. Dr. Carsten Theile stellt ihn in seinem instruktiven Beitrag ab vor.

Kern der [i]Sikora, Fortbestehensprognose im Insolvenz- und Bilanzrecht, Teil 1, BBK 12/2022 S. 565 NWB AAAAI-62814 insolvenzrechtlichen Überschuldungsprüfung bei Krisenunternehmen ist die Fortbestehensprognose; sie ist zudem essenzieller Bestandteil der Dokumentation der Jahresabschlusserstellung. Wie die Fortbestehensprognose auszugestalten ist, zeigt Karl Sikora in einer kleinen Reihe, deren erster Teil in BBK 12/2022 S. 565 erschienen ist. Ab in dieser Ausgabe geht es im Teil 2 um die zentralen juristischen Prognosekriterien: Fortführungswille, Prognosegegenstand, Prognosezeitraum, Prognosesicherheitsgrad. Hinzu kommt die Erstellungsmethodik. All diese Kriterien bilden gleichsam ein Gerüst und einen Leitfaden für eine konkrete Prognoseerstellung und haben dabei den großen Vorteil, dass sie beträchtliche Entscheidungsspielräume bereithalten. Diese zeigt Karl Sikora anschaulich auf.

Außerdem in [i]Endert, Buchung bei Auszahlung der Energiepreispauschale, BBK 15/2022 S. 699 NWB JAAAJ-18329 diesem Heft: Im Buchführungs-Seminar von BBK-Stammautor geht es diesmal um die Abrechnung mittels Gutschrift, ein in der Praxis gerne genutztes Instrument zur einfacheren Organisation der Abrechnung, wenn nur der Leistungsempfänger über die für die Abrechnung notwendigen Daten verfügt. Jörgen Erichsen widmet sich ab noch einmal dem Thema Liquiditätsplanung, wie immer in seiner bewährten umsetzungsorientierten Sicht. Denn wie häufig steckt der Teufel im Detail, weil die Liquiditätsplanung eben nicht nur eine einfache Gegenüberstellung von Einzahlungen und Auszahlungen ist. Er hat dazu den Erstellungsprozess in zehn Schritte zerlegt; die elektronische Arbeitshilfe dazu finden Sie in der NWB Datenbank unter NWB PAAAJ-20384. In der Leserfrage ab befasst sich StB Dr. Volker Endert klarstellend noch einmal mit der Verbuchung der Energiepreispauschale und zeigt eine alternative Buchung für DATEV-Anwender.

Beste Grüße

Christoph Linkemann

Fundstelle(n):
BBK 2022 Seite 785
LAAAJ-20663