NWB-EV Nr. 8 vom Seite 241

Vermögen sicher an die nächste Generation übergeben

Beate A. Blechschmidt | Verantw. Redakteurin | nwb-ev-redaktion@nwb.de

Vermögen sicher an die nächste Generation zu übergeben, ist ein Wunsch vieler Erblasser. Aber auch der Wunsch, mit Vermögen nachhaltig positiven Einfluss zu nehmen, rückt immer weiter in den Fokus. Hierzu passt es, dass sich in den letzten Jahren die Zahl der neu gegründeten Stiftungen sehr stark entwickelt hat. Aktuell gibt es mehr als 24.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts (vgl. Bundesverband Deutscher Stiftungen, stiftungen.org, Stand: ). 863 solcher Stiftungen wurden allein im Jahr 2021 neu errichtet.

Dr. Michael Demuth betrachtet aus diesem Grund – knapp ein Jahr vor dem Start – die Stiftungsrechtsreform aus der Sicht der Praxis ab der . Bisher war das Stiftungsrecht bekanntlich in den jeweiligen Landesrechten der Bundesländer geregelt. Die Reform hatte in erster Linie das Ziel, die bisher doch recht zersplitterte Gesetzeslandschaft im BGB zusammenzufassen, jedoch wurden auch weitere Punkte geregelt. Dr. Michael Demuth beleuchtet die Inhalte der Stiftungsrechtsreform und zeigt auf, was trotz Diskussion nicht neu geregelt wurde. Er geht auch ausführlich auf die Herausforderungen für die Praxis ein. Diese betreffen Stiftungsgründungen, bei denen die zum in Kraft tretende Reform entsprechende Vorwirkungen entfaltet, die insbesondere bei der Satzungsgestaltung zu berücksichtigen sind. Aber auch bei laufenden Stiftungen gibt es ggf. Anpassungsbedarf.

Dr. Florian Kloster und Sascha Bonderer betrachten ausführlich die liechtensteinische Stiftung als Instrument einer Vermögenssicherung und Nachfolgeplanung ab der . Sie zeigen die Vorteile des Stiftungsstandorts Liechtenstein auf sowie die zivilrechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Da es sich bei Stiftungen nicht um ein Massenprodukt handelt, sondern immer um eine auf Maß geschneiderte Lösung, empfiehlt sich, so die Autoren, eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, um die Bandbreite an Möglichkeiten einschätzen und werten zu können.

Dr. Luise Hauschild und Kai Arnold betrachten ab der hingegen die vermögensverwaltende Familiengesellschaft. Auch diese ist ein beliebtes Gestaltungsinstrument, um Vermögen zu bündeln und auf die nächste Generation zu übertragen. Hierbei können durch einen sorgfältig gestalteten Gesellschaftsvertrag der nachfolgenden Generation die Grundlagen der gemeinsamen Vermögensverwaltung vorgegeben werden und so potenzielle Konflikte vermieden werden.

Beste Grüße

Beate Blechschmidt

Fundstelle(n):
NWB-EV 8/2022 Seite 241
HAAAJ-18266