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Branchenkennzahlen und Rating
Teil 10: Garten- und Landschaftsbau
Banken beurteilen die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen anhand von Kennzahlen und qualitativen Faktoren – auch Rating genannt. Je besser dieses Rating ausfällt, desto günstiger sind die Kreditbedingungen. Für Sie als Berater geht es daher im ersten Schritt darum, Ihre Mandanten einzuschätzen: Sind die Kennzahlenwerte ausreichend für einen „guten“ Kredit oder sollten Sie die Kennzahlenwerte durch Maßnahmen im Unternehmen verbessern? Einen guten Anhaltspunkt für Ihre Einschätzung bieten Branchenkennzahlen, die jeweils Durchschnittswerte wiedergeben. Die Beitragsreihe „Branchenkennzahlen und Rating“, die wir in loser Folge veröffentlichen, gibt Ihnen hierzu das notwendige Handwerkszeug: Informationen zur jeweiligen Branche, Hinweise zur Verbesserung des Ratings von KMU und wichtige Branchenkennzahlen. Teil 10 beschäftigt sich mit der Branche „Garten- und Landschaftsbau“ (GaLaBau).
„Branchenkennzahlen und Rating“: Alle veröffentlichten Teile im Überblick, NWB QAAAH-56216
Die Branche „Garten- und Landschaftsbau“ ist durch eine ausgeprägte kleinbetriebliche Unternehmensstruktur geprägt.
Die Branche ist relativ krisenresistent und steht aktuell wirtschaftlich gut da; das Auftragshoch aus dem Frühjahr 2021 hält unverändert an.
Die neuen Aufgaben durch den Klimawandel, die Auswirkungen des Wetters und die zunehmende Nachfrage nach grüner Bepflanzung sind u. a. die Gründe dafür, dass die Branche auf Wachstumskurs ist.
Die gute Branchensituation spiegelt sich auch in den Branchenkennzahlen wider: Das in den vergangenen Jahren zunehmende Eigenkapital und der gleichzeitige vermehrte Abbau von Bankverbindlichkeiten bedeuten eine relativ unabhängige und stabile Finanzierung. Das Ausfallrisiko ist zudem sehr niedrig, so dass die Ausgangsposition bei Kreditgesprächen mit Banken relativ günstig ist.
In der Beitragsreihe werden insgesamt rund 30 Branchen betrachtet. Alle bereits veröffentlichten und alle geplanten Branchenteile im Überblick finden Sie in der NWB Datenbank unter NWB QAAAH-56216.
I. Sondersituation: Corona und seine Auswirkungen auf die Branche „Garten- und Landschaftsbau“
Auf der Internetseite https://www.galabau.de des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) finden Sie unter Aktuelles → „Coronavirus aktuell“ alles Wissenswerte bzgl. einer angemessenen und zielorientierten Verhaltensweise zur Bewältigung von eventuell auftretenden Pandemierisiken.
II. Die Branche „Garten- und Landschaftsbau“
1. Allgemeine Beschreibung und Bedeutung
Genau genommen setzt sich die Branche aus zwei Teilbereichen zusammen, aus dem Garten- und Landschaftsbau und der Erbringung von sonstigen gärtnerischen Leistungen, wie Friedhofsgärtnern.
Die Leistungspalette der Betriebe ist vielfältig. Meist handelt es sich um folgende Tätigkeiten: Anlage von Hausgärten, Außenanlagen im Wohnungsbau, Anlage und Pflege von Parks, Grünanlagen und historischen Gärten, Dach und Fassadenbegrünung, Freizeitanlagen, Verlegung von Rollrasen, Baumpflege, Verpflanzarbeiten, wasserbauliche Maßnahmen (Teiche, Wasserbecken), Regenwassernutzung, Gartenberegnung, friedhofsgärtnerische Tätigkeiten, Landschaftspflege, Betrieb einer Baumschule. Speziellere Tätigkeiten umfassen Grabneuanlage, Grabpflege, Trauerfloristik und Gießservice.S. 244
2. Aus- und Weiterbildung
Nach einer erfolgreichen Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer bestehen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Je nach Interessenlage lassen sich unterschiedliche Wege einschlagen:
Ausbildungsmöglichkeiten: Dreijährige Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer; Fachagrarwirt Baumpflege, Baumsanierung; Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger; Fachagrarwirt Golfplatzpfleger;
Weiterbildungsmöglichkeiten: Meister, staatlich geprüfter Techniker; Studiengänge: Bachelor, Master Landschaftsarchitektur/Landschaftsbau.