NWB-BB Nr. 7 vom Seite 189

Wie Sie auch in unsicheren Zeiten mobil bleiben können

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

In der Automobilbranche ist derzeit viel Bewegung. Erst vor Kurzem hat sich das EU-Parlament dafür ausgesprochen, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 zu verbieten. Für Kunden stellt sich die Frage, ob sie noch in Wagen mit Verbrennungsmotoren oder bereits jetzt schon konsequent in Kfz mit elektrischem Antrieb investieren sollen. Keine einfache Entscheidung, denn es gilt neben dem Umweltaspekt zahlreiche Faktoren wie Fördermittel, Reichweite oder steuerliche Vergünstigungen gegeneinander abzuwägen. Darüber hinaus hat der Krieg in der Ukraine deutliche Auswirkungen auf die Branche:

  • Zum einen sind die Preise für Benzin und Diesel drastisch gestiegen. Die Versuche der Regierung, diese Mehrbelastung für die Verbraucher durch den Tankrabatt zu mildern, haben zwar Wirkung gezeigt, jedoch deutlich weniger als erhofft.

  • Zum anderen bremst der Krieg die Fahrzeugproduktion in Deutschland aus. Wie der ADAC berichtet, müssen VW, Porsche, BMW, Mercedes-Benz und der Lkw-Hersteller MAN wegen fehlender Teile von Zulieferern aus dem Kriegsgebiet ihre Produktion drosseln. Dabei geht es vor allem um Kabelbäume, bei denen sich der Westen der Ukraine zu einem wichtigen Produktionsstandort entwickelt hat. Es kann Monate dauern, bis Werke an anderen Standorten die Arbeit der ukrainischen Fabriken übernehmen können. Folge: Die Liefertermine verzögern sich, Kunden müssen länger als gewohnt auf ihre bestellten Fahrzeuge warten – laut des Neuwagen-Vergleichsportals carwow beispielsweise 10 bis 12 Monate für einen Audi A4 und 12 bis 14 Monate für einen VW ID.4.

Es liegt in der Natur der Sache, dass viele Veränderungen zu einer Verunsicherung bei den Kunden führen. In dieser Situation kann es für Autokäufer sinnvoll sein, sich zunächst nicht festzulegen und flexibel zu bleiben, um auf Änderungen der Rahmenbedingungen schnell reagieren zu können. Jörgen Erichsen stellt die Langzeitmiete als alternative Finanzierungsform vor. Da die Laufzeit bei der Langzeitmiete im Gegensatz zum Leasing fast beliebig gestaltet werden kann, bietet sich diese Finanzierungsform insbesondere zur Überbrückung von Wartezeiten für die Lieferung von Neufahrzeugen an. Dem stehen zwar eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten bei den Fahrzeugen und höhere Kosten gegenüber, jedoch relativieren sich diese etwas durch den Umstand, dass im Gegensatz zum Leasing aufgrund der flexiblen Dauer kaum Stillstandszeiten „bezahlt“ werden müssen. Bei der Entscheidung für oder gegen diese Finanzierungsform unterstützt Sie der in der NWB Datenbank abrufbare „Langzeitmiete-Vergleichsrechner.“

Ich wünsche Ihnen allzeit gute Fahrt, mit welchem Antrieb auch immer!

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 7/2022 Seite 189
NWB GAAAJ-16039