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ZFA Nr. 6 vom Seite 2

Blutgerinnungsstörungen

Oberstudienrätin Ute Springer

Wer einmal im Krankenhaus operiert wurde, kennt das: man trägt ab dem Tag der Operation die weißen Kompressionsstrümpfe und bekommt jeden Tag pünktlich seine „Antithrombosespritze“. Wenige Stunden nach der Operation wird man „mobilisiert“, d. h. man soll aus dem Bett aufstehen und ein paar Schritte gehen. Grund: Thrombose- und Embolie-Prophylaxe, d. h. die Verhinderung einer Blutgerinnung innerhalb eines Blutgefäßes. Um die Entstehung von Thrombose und Embolie zu verstehen, muss man wissen, was Blutgerinnung bedeutet und wodurch sie beeinflusst wird.

Blutgerinnung ist lebensnotwendig

Die Natur hat es so eingerichtet, dass eine (kleinere) Wunde, z. B. eine Schnittwunde oder eine Wunde nach einer Zahnentfernung, durch die Blutgerinnung rasch verschlossen wird, sodass möglichst wenig von dem kostbaren Blut verloren geht. Dazu gibt es im Körper Blutplättchen (Thrombozyten) und weitere verschiedene Gerinnungsfaktoren, z. B. Fibrinogen, Prothrombin, Kalzium, Vitamin K und den sogenannten Faktor VIII. Der Faktor VIII ist ein erblicher Blutgerinnungsfaktor, der bei Patienten mit der Bluterkrankheit (Hämophilie) fehlt. Ein Teil der Gerinnungsfaktoren sind Blut-Eiweißstoffe, die in der Leber g...