PiR Nr. 11 vom Seite 1

Gründung des ISSB

Melanie Wagner, M. Sc. | Verantw. Redakteurin | pir-redaktion@nwb.de

Liebe Leser*innen,

die IFRS-Stiftung hat am 3. November die Gründung des International Sustainability Standards Board (ISSB) verkündet. Der Hauptsitz des neuen Boards wird in Frankfurt a. M. sein. Aufgabe des ISSB wird es sein, nicht weniger als ein Set globaler Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln. Gleichzeitig wurden bereits zwei Prototypen veröffentlicht: Zum einen ein Prototyp der Technical Readiness Working Group (TRWG) zu klimabezogenen Angaben, praktisch der Entwurf eines ersten thematischen Standards des ISSB; zum anderen ein Prototyp zu allgemeinen Vorgaben für die Angabe von nachhaltigkeitsbezogenen Finanzinformationen, ebenfalls erarbeitet von der TRWG.

Die Verkündung im Rahmen der 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow ist dabei zeitlich und thematisch gut gewählt. Zum Ende des Jahres kommt damit nochmal großer Schwung in die ohnehin trubeligen Entwicklungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Auch in der aktuellen Ausgabe der PiR beschäftigen wir uns mit dem Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung – und hier ganz konkret auch mit einem Prototypen, allerdings herausgegeben von den „europäischen Konkurrenten“. Baumüller und Scheid analysieren den „Climate Standard Prototype“ , ein Arbeitspapier der EFRAG zur zukünftigen europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hierbei kommen die Autoren zu einem besorgniserregenden Ergebnis: Überforderung eines Großteils der unter die neue CSRD-Berichtspflicht fallenden Unternehmen – und das werden allein in Deutschland immerhin um die 15.000 Unternehmen sein.

Einem ganz anderen, aber dennoch hochaktuellen Thema widmen sich Gawenko und Hinz . Die beiden Autoren greifen einen Anwendungsbereich der blockchain-Technologie auf: Non fungible tokens (NTFs). Für diese besondere Form der tokens kann grundsätzlich eine Bilanzierung nach IAS 2 und nach IAS 38 erfolgen.

Zudem untersuchen Reinke und Müller ab in einer empirischen Analyse der IFRS-Konzernabschlüsse der DAX 30-Unternehmen die Folgebewertung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten. Für die deutsche Bilanzierungspraxis kann demnach festgestellt werden, dass die Neubewertung keine Bedeutung hat.

Natürlich finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe der PiR die bewährten Rubriken Pro & Contra, IFRS News, IFRS aktuell, IFRS und Steuerbilanz, Kompaktwissen und unseren Praxisfall.

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen

Melanie Wagner

Fundstelle(n):
PiR 11/2021 Seite 1
NWB VAAAH-94060