NWB-BB Nr. 8 vom Seite 225

Warum „Ego-Googeln“ sinnvoll sein kann

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

Haben Sie sich mal gefragt, was das Internet über Sie weiß und Ihren Namen „ergoogelt“? Das muss Ihnen ganz und gar nicht peinlich sein, denn damit befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Laut des Verbands „Bitkom e. V.“ geben etwa drei Viertel der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren ihren eigenen Namen in eine Suchmaschine ein, um zu erfahren, ob es dazu Einträge gibt. Jeder Fünfte macht das sogar einmal im Monat oder häufiger. Das Ego-Googeln ist besonders verbreitet bei den 30- bis 49-Jährigen: 85 % der Internetnutzer in dieser Altersgruppe haben bereits so nach ihrem Namen gesucht. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es mit 82 % fast genauso viele. Aber selbst drei von fünf Internetnutzern zwischen 50 und 64 Jahren haben sich bereits gegoogelt.

Diese Werte sind – wie ich finde – nicht erstaunlich. Doch was angesichts dieser Zahlen durchaus verwundert, ist die Tatsache, dass im Gegensatz zum Ego-Googeln der eigenen Person das Ego-Googeln der eigenen Firma anscheinend alles andere als verbreitet ist. Wie lässt es sich sonst erklären, dass viele kleine und mittelständische Unternehmen gar nicht oder höchstens auf einen der hinteren Trefferseiten zu finden sind? Spätestens nach dieser Erkenntnis wäre es doch an der Zeit, sich darum zu bemühen, auf einem der vorderen Plätze zu landen.

Ich muss mit meiner Firma nicht im Internet gefunden werden, so die Meinung von vielen kleineren Unternehmen. Das mag in einigen Branchen, wie z. B. im Handwerk, in dem Mund-zu-Mund-Propaganda ein sehr wichtiges Marketinginstrument ist, sogar noch richtig sein. Die Betonung liegt auf dem Wort „noch“. Denn was viele Unternehmer vergessen: Es wächst eine Generation an jungen Menschen heran, die etwas anders „ticken“ als die Generationen zuvor. Sie nutzen dabei stark die Vorteile des Internets: Produkte und Preise werden verglichen, Bewertungsportale durchforstet und Amazon & Co. selbst bei Kleinprodukten bemüht. Die ehemals sehr starke Verbundenheit mit den Unternehmen aus der eigenen Region schwindet zunehmend. Wer das nicht erkennt, hat langfristig gegenüber den Unternehmen, die mit der Zeit gehen und sich online präsentieren, deutliche Wettbewerbsnachteile.

Sprechen Sie Ihre Mandanten auf das Thema Suchmaschinenmarketing und Internetpräsenz an. Der Aufwand für Ihre Mandanten ist sehr überschaubar: Denn zumindest ein höheres Ranking in der Trefferliste kostet kein Geld, sondern benötigt nur Zeit und Expertise. Hilfreiche Tipps hierzu gibt Andreas Karasek in seinem Beitrag .

Beste Grüße

Heiko Lucius

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NWB-BB 8/2021 Seite 225
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